Partnerschaft Coburg/Gais Eine Panne als Glücksfall

Martin Rebhan
Im Beisein von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan und dem Städtepartnerschaftsbeauftragten Jürgen Heeb trug sich Christian Gartner, Bürgermeister der Gemeinde Gais, in das Goldene Buch der Stadt Coburg ein. Foto: Rebhan

Coburg und Gais feiern ihre langjährige Freundschaft. Ins Rollen gebracht hatte diese ausgerechnet ein kaputter Bus und dankbare Lützelbucher.

 
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Als vor rund 60 Jahren ein Bus mit Mitgliedern des Gesangvereins Lützelbuch auf dem Weg an den Gardasee in Bruneck (Südtirol) strandete und die Reisenden im benachbarten Gais Unterschlupf fanden, konnte niemand ahnen, dass sich aus dieser Panne eine Partnerschaft, mehr noch eine länderübergreifende Freundschaft zwischen den beiden Kommunen entwickelt, die beispielgebend für ein geeintes Europa wurde. Im Jahr 1971 unterzeichnete der damalige Bürgermeister von Lützelbuch, Rolf Forkel und der Bürgermeister der Gemeinde Gais, Florian Kronbichler, die Partnerschaftsurkunde. Nach der Eingemeindung von Lützelbuch nach Coburg trat die Vestestadt in die Fußstapfen des heutigen Stadtteils.

Im September des vergangenen Jahres, zum 50-jährigen Jubiläum, wurde die Freundschaft zwischen Coburg und Gais in Südtirol mit einer Urkunde aufs Neue besiegelt. Es dauerte 14 Monate, bis sich die offizielle Delegation wieder treffen konnten. Diesmal im Rathaus in Coburg. Mit einem Empfang und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt wurde das Ereignis, jetzt 51 Jahre später, entsprechend gewürdigt. Von den Protagonisten des Empfangs Gais, Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, Bürgermeister Christian Gartner und dem Vorsitzenden des Bürgervereins Lützelbuch, Dietmar Wächter, wurde unisono die Bedeutung von Städtepartnerschaften für den Zusammenhalt und den Frieden in Europa betont. Wächter bezeichnete sie als „einzigartiges Geschenk der grenzüberschreitenden Völkerverständigung“. Dominik Sauerteig hielt fest: „Wir leben gerne in einem Europa der Menschen, in einem Europa, in dem Zusammenwachsen, Völkerverständigung und Partnerschaften über Staatsgrenzen hinweg das Fundament für Frieden und Freiheit bilden. Städtepartnerschaften wie die unsere entzieht Feindschaft, Hass und Krieg die Grundlage.“ Für Sauerteig steht fest: „Freunde führen nicht Krieg gegeneinander“. Auch für Christian Gartner sind Städtepartnerschaften beste Werkzeuge für den Frieden. Nach seinen Worten seien sie Grundlage für das Verstehen, Wertschätzen und Akzeptieren anderer Kulturen und Lebensweisen.

Gartner weiter: „Wir sind hier und heute ein Teil Europas, ein Bauteil unseres Friedens und Wohlstandes und wir haben die Verantwortung für unsere Zukunft, für die Zukunft unserer Kinder in Europa und darüber hinaus“. Von allen drei Rednern wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich auch in den kommenden Jahren engagierte Bürgerinnen und Bürger finden, die die Freundschaft zwischen Coburg und Gais weiterhin mit Leben füllen.

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