Pfingstfest in Königsberg Feuerwerk verspricht „Sternenzauber“

Gerolod Snater
Das Feuerwerk ist bei jedem Pfingstfest in Königsberg ein Hingucker. Foto: /Gerold Snater

Nachdem man in Königsberg die vergangenen zwei Jahre auf das Pfingstfest verzichten musste, ist heuer wieder volles Programm angesagt. Ein Höhepunkt ist das Feuerwerk.

 
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Ein Besuch in dem kleinen Städtchen Königsberg in Bayern lohnt sich zu jeder Zeit. Zu allen Jahreszeiten hat das Regiomontanusstädtchen seine Reize, denn das Betreten der Stadt bedeutet immer einen Besuch auf historischem Boden. So geschichtsträchtig wie das Städtchen selbst ist auch das schon seit vielen Jahren stattfindende Pfingstfest. Warum man in Königsberg schon seit Menschengedenken dieses Volksfest abhält, war lange Zeit unbekannt. Der vor einigen Jahren verstorbene Heimatforscher Karl Eisentraut vermutete, dass vor 1848 in Königsberg zu Pfingsten ein Questenfest abgehalten wurde. Dabei handelte es sich um einen alten germanischer Brauch, an dem eine Queste - ein Laubbüschel oder –wedel - als Sonnensymbol gefeiert wurde. Nach 1848 bekam dann das ursprüngliche Pfingstfest mit der Gründung der Bürgerwehr und deren jährlichen Auszügen an Pfingsten einen neuen Anlass. In diesem Jahr kann das Pfingstfest nach einer coronabedingten zweijährigen Pause wieder abgehalten werden. Bis auf den heutigen Tag ist es ein besonderes Fest in der Region mit vielen verschiedenen Attraktionen, Veranstaltungen und Aktivitäten.

Bis einschließlich Pfingstdienstag, 7. Mai, sorgen auf dem Festplatz viele unterschiedliche Fahrgeschäfte wie dem „Flip Fly“ für Spaß und Vergnügen. Ein Riesenspaß für alle Sportskanonen ist das Bungee-Trampolin. Hier kann man auch mal große Sprünge wagen. Dieses Geschäft wird immer beliebter und in diesem Jahr kommt eine brandneue Anlage zum Pfingstfest und garantiert wieder jede Menge Spaß. In einem Nostalgie Riesenrad kann man sich beschaulich in luftige Höhen transportieren lassen. Das Nostalgie Riesenrad ist zum ersten Mal in Königsberg zu Gast. Hier kann die ganze Familie mitfahren und die Aussicht aus rund 20 Metern Höhe genießen.

Ein Gaudikarussell ist das Hupferl. Hier geht es nicht nur rund sondern „immer wieder auf und nieder“. Die Mitfahrer haben hier richtig viel Spaß und beim Zuschauen kann mein auch ein wenig Schadenfreude nicht Unterdrücken wenn doch mal einen mutigen Mitfahrer die Kraft verlässt und er mit dem Hosenboden die Platte poliert. Zudem gibt es viele weitere verschiedene Fahrgeschäfte für Erwachsene und Kinder, wie der „Baby-Flug“ und das Märchenkarussell, und viele Vergnügungsbuden sorgen für Abwechslung bei den Festbesuchern. Natürlich kann man an unterschiedlichen Losständen sein Glück versuchen und lädt ein großes Bierzelt mit laufend wechselnder musikalischer Unterhaltung zum Verweilen ein.

Auf dem Festplatz gibt es wieder viele bekannte und auch neue Stände, die wie immer allerhand zum Schlemmen anbieten. Im Bierzelt wird auch in diesem Jahr am Sonntag und Montag ein Mittagstisch angeboten. Dieses Angebot wird mittlerweile von immer mehr Gästen angenommen. Nach dem Auszug der Bürgerwehr gibt es am Dienstag im Zelt auch wieder ein Weißwurstfrühstück als herzhafte Grundlage für den letzten Festtag.

Viele Angebote für alle gibt es wieder am Samstag, 4. Juni, beim Schnippeltag auf dem Festplatz. Nachdem diese Aktion in den letzten Jahren so gut angenommen wurde, wird sie wiederholt. Ob man fahren, spielen oder knabbern will, das alles kann man zu tollen Sonderpreisen am Samstag zwischen 15 und 19 Uhr. Höhepunkt am Samstag wird das Brillantfeuerwerk sein, welches am Abend – abgeschossen vom Schlossberg – das Städtchen und den Festplatz zu seinen Füßen in das gleißende Licht der Raketen und Leuchtkugeln tauchen wird. „Sternenzauber“, das ist das Motto der neuen Feuerwerkchoreografie.

Heimatlich wird es am Sonntagvormittag zugehen, an dem ab 11 Uhr auf dem Marktplatz die Blaskapelle aus Hofstetten und der Fanfaren- und Spielmannszug aus Hofheim die Zuhörer mit ihren musikalischen Weisen unterhalten werden. Einen besonderen heimatlichen Charakter erhält das Pfingstfest am Pfingstmontag. An diesem Tag findet am frühen Morgen auf dem Schlossberg am Kriegerehrenmal ein ökumenischer Gottesdienst statt. An diesen schließt sich im Burghof der ehemaligen Stauferburg ein Frühschoppen an. Musikalisch unterhalten werden die Besucher dabei vom Posaunenchor Königsberg.

Höhepunkt des Pfingstfestes für die Einheimischen ist aber der Pfingstdienstag: An diesem Tag, an dem in Königsberg zusätzlich Feiertag ist, werden die Bürger schon früh am Morgen durch Böllerschüsse und das Trommeln der Bürgerwehrtamboure geweckt. Um 8.30 Uhr versammeln sich dann die wehrfähigen Männer der Stadt auf dem Marktplatz zum Auszug der Bürgerwehr. „Bewaffnet“ sind sie mit einem blumengeschmückten Gewehr oder Spazierstock und warten vor dem Rathaus auf das Eintreffen der Bürgerwehrfahne.

Bevor die Bürgerwehr dann durch die Altstadt hinaus zum Festplatz marschiert, senkt sich die Bürgerwehrfahne mit dem „Lied vom Kameraden“ zum Totengedenken. Die musikalische Begleitung auf dem Marsch hinaus zum Bleichdamm liegt seit vielen Jahren in den bewährten Händen der Musikkapelle aus Michelau. Unterwegs erweist die Bürgerwehr dem Bürgermeister der Stadt ihre Referenz, indem sie im Stechschritt am Marktplatz an ihm vorbei marschiert.

Höhepunkt des Auszuges ist der Vorbeimarsch an Hauptmann Manfred Barfuß auf dem Festplatz. Im Stechschritt marschieren erst die einzelnen Züge und zum Schluss die ganze Kompanie am Hauptmann vorbei. Doch damit ist der Königsberger Feiertag und der Auszug der Bürgerwehr noch nicht zu Ende. Den ganzen Tag über knallen auf dem Schießstand der Bürgerwehr am Fuße des Schlossbergs die Kleinkalibergewehre, um den besten Schützen des Kommandos und der Mannschaft zu ermitteln.

Dem Sieger wird am Abend nicht nur ein wertvoller Preis überreicht. Für ein Jahr darf er auch die Schützenkönigskette der Bürgerwehr tragen und außerdem der Bürgerwehrfahne an der Seite des Bürgerwehrhauptmannes beim abendlichen Einzug voranschreiten.

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