Pflanze des Jahres „Sunny Sisters“ und „Lila Luzi“ sind die Sieger

Sabine Weinbeer
Die generelle Gießempfehlung ist es nicht, aber zur Taufe bekamen die „Sunny Sisters“ einen Schluck Sekt vom unterfränkischen Vorsitzenden des Bayerischen Gartenbauverbandes Friedrich Reim, Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann und Gärtner Dietmar Hofmann (von links), in dessen Betrieb in Kirchaich die diesjährige Pflanzentaufe stattfand. Foto: /Sabine Weinbeer

Die Bayerischen Pflanzen des Jahres 2022 stehen fest. In Kirchaich fand nun die Taufe statt. Mit dabei war auch Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann.

Die „Sunny Sisters“, eine Freiland-Gerbera, und die „Lila Luzi“, eine Chili, sind die Bayerischen Pflanzen des Jahres 2022. Seit 2001 lobt der Bayerische Gärtnereiverband diesen Titel aus und diesmal fand die „Taufe“ bei der Gärtnerei Hofmann in Kirchaich statt. Taufpate war Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, der zu diesem Anlass auch erstmals in die Gemeinde Oberaurach kam, wie sich Bürgermeister Thomas Sechser freute.

„Vor Ort zu erzeugen und zu kaufen ist die beste Nachhaltigkeit“, erklärte der unterfränkische Bezirksvorsitzende des Gärtnereiverbandes Friedrich Reim. Nicht zuletzt sollen die Pflanzen des Jahres Botschafter für die Gärtnerei von nebenan sein. Direkt nebenan ist die Gärtnerei Hofmann auch für die Kindertagesstätte St. Josef und so hatte Leiter Julian Bayer keine Probleme, auch in den Ferien einen kleinen Kinderchor zur Gratulation aufzubieten. Schließlich gibt es jedes Jahr mindestens ein Gartenprojekt des Kindergartens, das Dietmar und Elke Hofmann immer tatkräftig und fachkundig begleiten.

Der Taufpate Dr. Eugen Ehmann zeigte sich gut informiert in Sachen Pflanzenbau und überzeugte mit sicheren Handgriffen beim Bepflanzen eines Kastens mit den bunten „Sunny Sisters“ es handelt sich dabei um eine Freiland-Gerbera, die es offen und gefüllt gibt und in fünf Farben von gelb und orange über pink bis hin zu signalrot. Sie seien sehr blühfreudig den ganzen Sommer über und auch schnittverträglich. Mindestens zwei Wochen halten die Gerbera in der Vase, bestätigte auch Dietmar Hofmann.

Die „Lila Luzi“ ist eine Chili der Schärfeklasse 7. „Die Chili ist als Gemüsepflanze nicht klassisch regional, aber mittlerweile ist sie auch bei uns gut kultivierbar und gesund ist sie auf jeden Fall, wenn man sie richtig dosiert“, so Friedrich Reim. Die „Lila Luzi“ ist freundlich und zeigt ihren Schärfegrad an, denn die Früchte wechseln im Laufe des Reifungs- (und Schärfe-)Prozesses ihre Farbe von violett über gelb bis zu einem Signalrot. So sind sie an einem geschützten Platz im Garten oder auf dem Balkon auch ein sehr dekoratives Gemüse.

Alle Anwesenden, darunter auch die Kollegen aus dem Gärtnerring Haßberge, freuten sich, dass nach zwei Jahren der virtuellen Taufe nun wieder ein persönliches Treffen zu diesem Anlass möglich war. Bei einem Rundgang durch die Gärtnerei erfuhr der Regierungspräsident auch, was Nachhaltigkeit in einer modernen Gärtnerei bedeutet. So steuert Dietmar Hofmann das Pflanzenwachstum in seinem 1000 qm großen Cabrio-Gewächshaus ohne Heizung, dafür mit intelligenter Software, die die Beschattung und Belüftung regelt.

Die Bewässerung erfolgt nahezu ausschließlich über Regenwasser aus einer großen Zisterne. Ein geschlossener Kreislauf sorgt für einen effektiven Umgang mit Wasser und Dünger. Hofmann erläuterte auch die Gartenbauhistorie Kirchaichs. Sein eigener Betrieb wurde bereits 1899 gegründet. Seine Vorfahren wie sieben weitere Kirchaicher Familien waren Samenhändler, die im weiten Umkreis Landwirte und Gärtner mit Sämereien versorgten. Neben der Vermarktung im eigenen Betrieb in Kirchaich ist Hofmann stolz darauf, gemeinsam mit den Kollegen Pudell und Roth aus Haßfurt seit Jahren auf Gartenschauen vertreten zu sein. Für diese Beiträge gab es schon mehrfach höchste Auszeichnungen für die Qualität der Pflanzen.

 

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