Pflegeausbildung Haßberge Ein Zeichen gegen den Fachkräftemangel

red
Sie lernen einen Beruf, der Zukunft ist: Die 19 Teilnehmenden, die im April ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft an der gemeinsamen Berufsfachschule für Gesundheitswesen und Pflege von Leopoldina Krankenhaus und Haßberg-Kliniken begonnen haben. Foto: Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt/Julia Schüler

Ein zusätzlicher Kurs an der Berufsfachschule für Gesundheitswesen und Pflegeberufe hat die Ausbildung aufgenommen. Damit will man der großen Nachfrage im Pflegesektor Rechnung tragen.

 
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Haßfurt/Schweinfurt - Seit Anfang April gibt es bei „Carereer“ der gemeinsamen Berufsfachschule für Gesundheitswesen und Pflegeberufe von Haßberg-Kliniken und Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt einen neuen zusätzlichen Kurs in der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Die 19 Teilnehmenden haben sich für einen Beruf entschieden, der in Zukunft immer gefragter werden wird.

Die Alterspyramide lügt nicht. Die Bevölkerung wird auch in der Region Schweinfurt-Haßberge immer älter. Und damit auch pflegebedürftiger. „Die Nachfrage nach qualifizierten Pflegefachkräften ist schon jetzt hoch und wird in den kommenden Jahren deutlich steigen“, erklärt Dirk Niedoba, Schulleiter von Carereer, der gemeinsamen Berufsfachschule für Gesundheitswesen und Pflegeberufe, die die Haßberg-Kliniken und das Leopoldina seit vielen Jahren betreiben.

Mit Sorge blickt er auf Medienberichte, die einen Personalrückgang im Pflegebereich thematisieren. Zeigte der Trend bis zum vergangenen Jahr leicht aber stetig nach oben, gab es im Frühjahr 2020 einen Verlust von mehr als 9000 Pflegekräften.

„Eine bedenkliche Entwicklung“, findet auch Dr. Vera Antonia Büchner, Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken. Umso wichtiger sei es, dass man mit dem zusätzlichen Kurs ein positives Zeichen gegen den Mangel an Fachkräften setze. „Es gibt Interessierte aller Altersgruppen in der Region, die gerne einen Pflegeberuf erlernen wollen. Wir geben ihnen diese Chance.“

Nachdem im Herbst 2020 der erste Kurs nach den neuen generalistischen Richtlinien startete, folgt nun ein zweiter. „Auch und gerade in Pandemiezeiten wollen wir die Pflegeberufe stärken und erhöhen die Zahl der Ausbildungsplätze“, erklärt Dr. Vera Antonia Büchner. Carereer sei zudem die einzige Fachschule für Pflegeberufe in der Region, an der mit der Ausbildung sowohl im Herbst als auch im Frühjahr gestartet werden kann.

Insgesamt 19 neue Pflegefachkräfte werden seit 1. April in den kommenden gut drei Jahren, bis Ende August 2024, an der gemeinsamen Schule ausgebildet. Sie kommen aus den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld.

„Die Zusammenarbeit läuft hervorragend“, lobt Dr. Vera Antonia Büchner das gemeinschaftliche Engagement von Leopoldina Krankenhaus und Haßberg-Kliniken für den Pflegenachwuchs.

In den momentan laufenden ersten Ausbildungsmonaten steht die Theorie im Mittelpunkt. Corona-bedingt findet der Unterricht derzeit online als Distanzunterricht an der digital und modern ausgestatteten Berufsfachschule statt. Sollte wieder Präsenzunterricht möglich sein, würden die Stunden sowohl in Haßfurt als auch in Schweinfurt abgehalten werden. Mit Beatrice Lurz (Leopoldina Krankenhaus) und Sebastian Bender (Haßberg-Kliniken) gibt es je Klinik eine Bezugslehrkraft für die Klasse.

Auch bei den Einsätzen in der Praxis auf den Stationen und Funktionsbereichen arbeiten Leopoldina Krankenhaus und Haßberg-Kliniken Hand in Hand. Die Auszubildenden werden in beiden Häusern eingesetzt und erleben so die für den Pflegeberuf wesentlichen Einsatzgebiete. Mit der Geomed-Klinik in Gerolzhofen ist seit dem vergangenen Jahr ein dritter Kooperationspartner mit im Boot, einer der Auszubildenden, die im April begonnen haben, kommt von dort. Zwei der Plätze wurden von den Haßberg-Kliniken angeboten, alle weiteren vom Leopoldina Krankenhaus.

„Eine qualifizierte, interessante und attraktive Ausbildung, die regelmäßig und kontinuierlich in Theorie und Praxis stattfindet, ist ein wichtiges Mittel, um dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken“, macht Dr. Vera Antonia Büchner klar, dass die Entscheidung einen zusätzlichen Kurs anzubieten eine ebenso wichtige wie in die Zukunft gerichtete ist. „Eine wohnortnahe Pflegeausbildung hilft uns, anderen Einrichtungen und natürlich auch den Menschen in der Region!“ Da ist es nur konsequent, dass Carereer ab 1. September das kommende Ausbildungsjahr mit zwei Kursen zur Pflegefachkraft, statt mit einem, sowie mit einem weiteren Kurs zur Pflegefachhilfe zu startet.

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