Pflegedienst pleite „Lichtblick“ muss Insolvenz anmelden

kti
Der Coburger Pflegedienst „Lichtblick“ muss Insolvenz anmelden. Der Betrieb läuft weiter, nach einem Investor wird gesucht. Foto: picture alliance/dpa/Jana Bauch

Der Coburger Pflegedienst gerät in eine wirtschaftliche Krisensituation. Die Betreuung von Pflegebedürftigen läuft vorerst weiter.

 
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Die Sozialstation Lichtblick GmbH ist insolvent. Dies teilte Nils Freudenberg, der vorläufige Insolvenzverwalter, am Donnerstag mit. „Unser Ziel ist es jetzt, die Optionen für das Unternehmen zu prüfen und schnellstmöglich eine Lösung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Gläubiger zu finden“, wird der Rechtsanwalt in einer Pressemitteilung seiner Kanzlei zitiert.

Erste Hürden in dem Verfahren seien bereits genommen. „Der Geschäftsbetrieb läuft trotz der Herausforderungen lückenlos weiter; die Löhne und Gehälter sind durch das Insolvenzausfallgeld bis September gesichert. Auch das Team ist weiter hoch motiviert und kann sich voll und ganz auf die Hauptsache konzentrieren: die Betreuung der Patienten“, betont Freudenberg.

Der Coburger Pflegedienst mit seinen 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war in eine wirtschaftliche Krisensituation geraten, die im regulären Betrieb offenbar nicht bewältigt werden konnte. Das Unternehmen drohte, seinen Zahlungsverpflichtungen zuletzt nicht mehr vollumfänglich nachkommen zu können. Der beim Amtsgericht Coburg eingereichte Insolvenzantrag wurde somit unumgänglich.

„Wir haben sofort einen strukturierten Investorenprozess für die Sozialstation Lichtblick angestoßen. Das Ziel ist es, einen strategischen Investor zu finden, der den Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden eine sichere Perspektive bietet. Wir suchen hierzu ein Unternehmen, das in der Pflegebranche etabliert und gut aufgestellt ist. Ein solcher Investor wird die strukturellen Themen des Pflegedienstleisters ohne Weiteres angehen können“, sagt Simon Leopold, Geschäftsführer von ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, der die Investorensuche mit seinem Team verantwortet. Der Unternehmensberater fährt fort: „Die Ansprache geeigneter Unternehmen hat bereits erste aussichtsreiche Rückmeldungen gebracht. In den nächsten Wochen werden wir intensiv weitersuchen und in die Gespräche gehen. Wir sind zuversichtlich, dass wir bis zum Ende des dritten Quartals einen passenden Investor gefunden haben.“ Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung - der „TÜV“ der Pflege- und Krankenkassen - hatte die Qualität der Arbeit der Sozialstation Lichtblick erst im Mai mit sehr gut bewertet, heißt es in der Pressemitteilung.

Die ambulante Pflegeeinrichtung mit 18 Beschäftigten betreut Menschen im Raum Coburg und Umgebung. Zu den Dienstleistungen gehören neben Haus- und Familienpflege sowie Alten- und Krankenpflege auch Beratungen zum Pflegegeld, Hilfe bei Behördengängen sowie Demenzbetreuung.

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