Pilotprojekt gestartet Coburg: Sensoren übernehmen die Parkplatzsuche

Can Aydin, Peter Tretau und Andreas Kücker haben am Gemüsemarkt die neuen Sensoren anschaulich vorgestellt Foto: Schäfer/Lukas Schäfer

Mit einem neuen Pilotprojekt können Autofahrer in Echtzeit einsehen, welche Behindertenparkplätze frei sind. Dadurch soll der Suchverkehr reduziert werden.

 
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Wenige Tage nach der Inbetriebnahme des neuen Parkleitsystems in der Innenstadt wurde am Dienstag auf dem Gemüsemarkt ein weiteres neues Pilotprojekt vorgestellt. Um den Suchverkehr im Stadtzentrum zu reduzieren, wurden alle Behindertenparkplätze mit sogenannten Lorawan-Sensoren ausgestattet. Die insgesamt 55 handtellergroßen Geräte erkennen innerhalb von 60 bis 90 Sekunden, wenn der Stellplatz von einem Fahrzeug besetzt wird. Per Funktechnik werden die Daten in Echtzeit verarbeitet. Jeder Coburger kann auf der städtischen Internetseite coburg.de einsehen, welche Stellflächen frei sind. Das System ist kombiniert mit einer Navigations-Funktion, die auch ortsunkundige Autofahrer zu den freien Parklücken weist. „Wir sind eine von wenigen Kommunen deutschlandweit, die diesen Service anbietet“, freut sich Can Aydin, 3. Bürgermeister und Sozialreferent. „Die Digitalisierung der Stadt Coburg schreitet voran. Mit dem neuen Service nimmt die Stadt eine Vorreiterfunktion im Bereich der Digitalisierung ein.“

Die speziellen Sensoren wurden vom Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb (CEB) an den entsprechenden Stellplätzen montiert. „Damit die Sensoren nicht versehentlich vom Winterdienst geräumt werden, waren an einigen Stellen Tiefbauarbeiten notwendig“, erklärt Andreas Kücker von der süc//dacor GmbH, der die Software des Pilotprojektes zum großen Teil kostenfrei eingebracht hat. Jeder Sensor kostet ungefähr 200 Euro. Zusammen mit den erforderlichen Tiefbauarbeiten rechnet die Stadt laut Pressesprecher Louay Yassin mit Kosten in Höhe von circa 15 000 Euro. Bereits am Nachmittag waren auf der interaktiven Karte die ersten markierten Flächen als „Besetzt“ ausgeschildert.

In den kommenden Wochen soll nun getestet werden, ob das neue Angebot von den Autofahrern auch angenommen wird. Peter Tretau, Behindertenbeauftragter der Veste-stadt, sieht in dem Pilotprojekt viel Potenzial. „Als ich von den Plänen gehört habe, war ich sofort begeistert. Das neue System ermöglicht betroffenen Menschen kürzere Wege und einen möglichst barrierefreien Zugang in der Innenstadt. Daher bin ich bin für die gute Zusammenarbeit sehr dankbar.“

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