Neben der Familienmanagement-Leiterin Antje Angles sind auch die beiden Gemeindeschwestern Petra Rauh und Kerstin Hinz direkte Ansprechpartnerinnen in der Beratung und Betreuung. Die Teamleitung „Sozialstation Bereich Süd“ mit Petra Rauh ist vorwiegend im südlichen Landkreis unterwegs, während Kerstin Hinz für das Betreuungsmanagement verantwortlich zeichnet. Sie berichtete von bislang 43 dokumentierten Hilfeanfragen. Dabei ging es in den meisten Fällen um die Stellung eines Pflegeantrags. Beratungsbedarf bestand auch von bereits Pflegenden, die sich nicht mehr sicher waren, es weiterhin zu schaffen, nachdem bei ihren Angehörigen zusätzlich eine Krankheit oder ein Unfall dazugekommen war.
Lernen aus Erfahrung
Wissenschaftlicher Kooperationspartner ist die Wilhelm-Löhe-Schule Fürth. Um möglichst viele Erkenntnisse über Notwendigkeit, Bedürfnisse und Nutzung der Vermittlungsleistungen zu erhalten, erfolgte eine Befragung der Bürger über 65 Jahren in der Gemeinde Steinbach am Wald. „Wir lernen aus Erfahrung“, sprach Prof. Jürgen Zerth von einem extrem spannenden Prozess. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer konnten sich demnach vorstellen, das Konzept in Anspruch zu nehmen. Dabei liegt der Unterstützungsbedarf bei der Gartenarbeit, im Haushalt, beim Wäschewaschen sowie Schneeschippen mit 43,9 Prozent weit vorne.
Sehr dankbar für das neue wertvolle Hilfsangebot zeigten sich Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler sowie die persönliche Referentin Ina Schnetzer in Vertretung von Landtagsabgeordnetem Jürgen Baumgärtner. Das Projekt sei – so der Bürgermeister – ein weiterer wichtiger Baustein zur Ergänzung des umfangreichen Leistungsportfolios des BRK. Selbst die modernste Technik könne eine persönliche Anlaufstelle niemals ersetzen. Von einem tollen Konzept, das zum Modellprojekt für den Freistaat werden könne, sprach Ina Schnetzer. Der Landkreis könne sehr stolz auf seine innovativen Wohlfahrtsverbände sein.
Gefördert wird das Modellprojekt vom bayerischen Gesundheitsministerium sowie dem Bayerischen Landesamt für Pflege mit 274 000 Euro, wobei der Förderzeitraum coronabedingt bis Ende 2022 verlängert wurde. Danach soll es von den Akteuren weitergetragen werden, die einen Benefit davon haben – so die Kommunen, das BRK, die Dienstleister, Sozialversicherungen sowie die Bürger selbst mit einem Eigenanteil. „Es ist wichtig, dass das Projekt dann nicht zu Ende geht“, appellierte Roland Beierwaltes.
Kontakt
Der Sitz der Anlaufstelle ist im Mehrgenerationenhaus Buchbach. Termine sind nach Absprache jederzeit möglich. Die Beratung erfolgt telefonisch, online oder persönlich in den Räumlichkeiten des BRK oder bei den Hilfesuchenden zu Hause. Interessierte wenden sich an den BRK-Kreisverband Kronach unter der Rufnummer 09261/6072 777.