Playoff-Start Brose mit guten Erinnerungen

Kurz vor den Playoffs hat Christian Sengfelder (hier in der Hauptrunde gegen Ludwigsburg am Ball) seinen Vertrag mit Brose Bamberg verlängert. Foto: Daniel Löb/NP-Archiv

Brose Bamberg blickt auf erfolgreiche Serien gegen die Ludwigsburger zurück. Allerdings sind die MHP Riesen diesmal im Viertelfinale haushoher Favorit.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ludwigsburg/Bamberg - Brose Bamberg startet an diesem Mittwoch in seine 20. Playoffs um die deutsche Basketball-Meisterschaft in Folge. Im Viertelfinale der easyCredit Basketball Bundesliga (BBL) muss das Team von Johan Roijakkers bei den MHP Riesen Ludwigsburg antreten. Beginn des ersten von maximal fünf Spielen in der Serie ist um 19 Uhr (MagentaSport und Sport1 live).

Bamberg zwei Mal Sieger

Bereits zwei Mal gab es die Serie Bamberg gegen Ludwigsburg bislang in den Playoffs. 2007 hatten die Schwaben im Halbfinale Heimrecht, mussten sich am Ende aber mit 1:3 geschlagen geben. Sieben Jahre später gab es ein deutliches 3:0 für Brose im Viertelfinale. Beide Male übrigens wurde Bamberg am Ende Meister. Ebenfalls zwei Mal hat bislang der Tabellenachte den -ersten im Viertelfinale eliminieren können. 2007 gelang dies Quakenbrück mit einem 3:0 gegen Berlin, drei Jahre später Braunschweig mit 3:1 gegen Oldenburg.

Ludwigsburger Dominanz

Klarer Favorit diesmal sind die Ludwigsburger, sie waren das überlegene Team der Hauptrunde. Gerade einmal vier Niederlagen musste die Mannschaft von John Patrick bislang hinnehmen – eine davon am 31. Spieltag mit 94:95 gegen Brose Bamberg. Die Schwaben spielen die beste Saison ihrer Vereinsgeschichte, flogen von Rekord zu Rekord: 18 Siege am Stück gab‘s zwischenzeitlich und bis dato noch nie, ebenso nicht den frühzeitigen Playoff-Einzug am 23. Spieltag. Zuletzt besiegten die Ludwigsburger den FC Bayern München Basketball mit 91:77 – ein weiteres Ausrufezeichen, war es doch der 30. Erfolg im 34. Saisonspiel.

Vor allem in heimischer Arena sind die Mannen um MVP-Kandidat Jaleen Smith eine Macht. Die letzte Niederlage in der MHP-Arena datiert vom 28. September 2019, damals unterlag Ludwigsburg im Pokal-Achtelfinale den Basketball Löwen Braunschweig. Seitdem gab es nur noch Siege, 26 Stück in Folge. Den letzten eben vor gut eineinhalb Wochen gegen München. Dabei war einmal mehr Jordan Hulls nicht zu stoppen. Vor allem von der Dreierlinie traf er schier nach Belieben, netzte fünf Stück bei sechs Versuchen ein.

3027 Punkte

Überhaupt sind die Schwaben das zweitbeste Offensivteam der gesamten BBL. In der Hauptrunde haben sie insgesamt 3027 Punkte erzielt, im Schnitt pro Spiel also über 89. Lediglich Oldenburg ist da noch etwas besser. Ludwigsburg spielt sehr schnell und forciert Abschlüsse. 67 sind es bislang pro Partie im Schnitt, BBL-Topwert. Zudem stehen die „Riesen“ mit durchschnittlich acht Steals ebenfalls ligaweit mit ganz vorne, genauso wie mit ihren lediglich zehn Ballverlusten. Alles in allem sind sie ein Team, das kaum Schwächen und zudem in Jaleen Smith einen Mann hat, der übernimmt, wenn es darauf ankommt. Er führt teamintern alle relevanten Statistiken an: 15,7 Punkte, 5,3 Rebounds, 5,6 Assists im Schnitt stehen auf seiner Habenseite.

Sechs Routiniers

Smith ist dabei mit seinen 27 Jahren nur einer von vier Spielern zwischen 20 und 30. Neben einigen jungen Spielern (19 und jünger) hat John Patrick mit Tremmell Darden, Jordan Hulls, Jamel McLean, Yorman Polas Bartolo, Andrew Warren und Jonas Wohlfahrt-Bottermann gleich sechs erfahrene Akteure jenseits der 30 im Kader, die zusammengerechnet in 889 BBL-Spielen auf dem Parkett standen. Für Brose Bamberg galt es in den letzten zehn Tagen in erster Linie daran zu arbeiten, die Systeme fortan ohne Devon Hall zu implementieren. Der befindet sich nach seinem Handgelenksbruch wieder in den USA, wurde bereits erfolgreich operiert und fiebert täglich über die Sozialen Medien mit. Die anderen müssen es nun also richten.

Die Modusanpassung ins Format 2-2-1 sorgt dafür, dass auch Spiel zwei in Ludwigsburg stattfindet. Daher bleibt Brose Bamberg nach der Partie am Mittwochabend zwei weitere Nächte in Schwaben, wo es am Freitag (20.30 Uhr) zu Spiel zwei der Serie kommt. In Bamberg findet dann Partie Nummer drei statt (Sonntag, 15 Uhr), ebenso anschließend, falls nötig, das vierte Duell. Sollte ein entscheidendes fünftes Match nötig werden, findet das wieder in Ludwigsburg statt.

Vertrag verlängert

Vor den Playoffs hat Basketball-Bundesligist Brose Bamberg den Vertrag mit Christian Sengfelder verlängert. Das hat der Club am Montagabend auf der virtuellen Playoff-Auftaktveranstaltung bekannt gegeben. Der neunmalige deutsche Meister und sein Nationalspieler haben sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis Ende der Saison 2022/2023 verständigt. Damit bleibt der Publikumsliebling den Bamberger Basketballfans mindestens noch zwei weitere Spielzeiten erhalten.

Headcoach Johan Roijakkers: „Ich bin sehr froh, dass wir frühzeitig mit Chris verlängern konnten. Er ist ein Vorzeigeprofi und bringt alle Eigenschaften mit, die wir und die Fans sehen wollen: Einsatz, Kampf und Leidenschaft bis zur letzten Sekunde.“ Sengfelder kam zur Saison 2019/2020 aus Braunschweig nach Bamberg und hat seine Werte seither auf hohem Niveau stabilisiert.

tv

Autor

Bilder