Playoff-Viertelfinale Brose glaubt an seine Chance

Thorsten Vogt
Wollen den entscheidenden Extra-Kick für das Brose-Team im Heimspiel geben: Die Fans in „Freak City“. Foto: IMAGO/Eibner/Guener Santemiz

Mit 0:2 im Viertelfinale der Playoffs um die deutsche Basketballmeisterschaft im Rückstand muss Bamberg am Donnerstag gegen Alba Berlin unbedingt einen Heimsieg landen. Die Fans wollen mit Wunderkerzen Stimmung machen.

 
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Siegen oder fliegen, lautet die Devise für Brose Bamberg im dritten Spiel im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Basketballmeisterschaft an diesem Donnerstag. Die Ausgangslage ist klar: Nach den beiden Niederlagen in Berlin muss das Team von Headcoach Oren Amiel nun gegen Alba unbedingt gewinnen, um weiter in der Serie zu bleiben. Für einen Halbfinaleinzug benötigt ein Team drei Siege.

Dass die Aufgabe extrem schwer ist gegen den Hauptrundensieger, wissen die Gastgeber. Sie halten es allerdings dennoch für machbar. Spielbeginn am Donnerstag in der Brose Arena ist um 19 Uhr (live bei MagentaSport und Sport1 im Free-TV).

Stark verbessert

Die Bamberger zeigten sich bereits in Viertelfinale zwei am vergangenen Sonntag im Vergleich zu Partie eins stark verbessert. Vor allem die Intensität wurde hochgeschraubt, hatte nun definitiv Playoff-Niveau. Ebenso wie abermals die Offensivausbeute. Nach 89 Punkten in Spiel eins, scorte Brose am Sonntag 85 Zähler, beides Werte, die weit über dem eigentlich bislang von den Berlinern zugelassenen Schnitt (73 Punkte) lagen. Einzig die Bamberger Defensive schwächelt. 114 Gegenpunkte im ersten Spiel waren deutlichst zu viel, die 97 im zweiten zwar besser, aber immer noch nicht ausreichend. Allerdings muss man beide Seiten betrachten. Berlin ist das offensivstärkste Team der gesamten Liga. Vor allem von der Dreierlinie trafen die „Albatrosse“ in den ersten beiden Begegnungen nahezu alles, versenkten jeweils 15 Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Da muss Bamberg noch bissiger werden. Dass der Einsatz aber stimmt, hat Brose eindrucksvoll bewiesen, haben sich Kapitän Christian Sengfelder und Co. doch auch nach einem 22-Punkte-Rückstand nie aufgegeben und nochmals auf acht Zähler verkürzt.

Zeit zum Regenerieren

Für Donnerstag gilt nun: Der Fokus und die Intensität müssen über die kompletten 40 Minuten hoch gehalten werden. Dabei kommt den Bambergern sicherlich auch zugute, dass sie jetzt drei Tage Zeit zum Regenerieren hatten. Denn anders als die Berliner, die aus einem (bis auf den verletzten Marcus Eriksson) 16er-Kader ihre zwölf Spieler herauspicken können, muss jeder Brose-Akteur in jedem Spiel alles auf dem Parkett lassen.

Ein Pluspunkt für Bamberg können die Fans sein. Sie haben in dieser Saison, seitdem sie wieder in die Arena dürfen, schon viel bewegt, immer wieder den Extra-Push gegeben. Am Donnerstag werden sie ihrem Team bereits vor dem Tip-Off einheizen und Gänsehaut mit auf den Weg geben, denn es wird – dank einer Ausnahmegenehmigung für die Brose Arena – ein Meer an Wunderkerzen während der Einlaufshow geben. Und, vielleicht ist es genau das, was das Team noch benötigt, um im dritten Spiel endlich den ersten Sieg einzufahren.

Blick auf die Statistik

Der Blick auf die Statistik zeigt übrigens, dass es durch aus machbar ist, einen 0:2-Serienrückstand aufzuholen. Seit Beginn der digitalen Datenerfassung in der Saison 1998/99 ist das bereits drei Teams insgesamt vier Mal gelungen (Frankfurt, Bayreuth und zwei Mal Bonn). Dabei erinnern sich die Bamberger Fans vor allem sehr ungern an das Jahr 2002. Dort schafften dieses Unterfangen nämlich im Viertelfinale die Telekom Baskets Bonn – eben gegen Bamberg.

Appell von Lockhart

Bambergs Guard Dominic Lockhart appelliert an sein Team: „Wir müssen ihnen wieder von Beginn an unsere Intensität aufzwingen. Das haben wir in Berlin sehr gut gemacht, damit sind sie teilweise nicht zurechtgekommen. Was wir auch schaffen müssen: Wir müssen ihnen den Dreier so schwer wie möglich machen. Ganz wegnehmen geht nicht, aber wir müssen eng am Mann stehen, so dass sie sich jeden Wurf hart erarbeiten müssen. Wir werden alles auf dem Parkett lassen und wollen unseren Fans den Sieg schenken.“

Nur mit einem Bamberger Erfolg geht die Serie in ein viertes Spiel. Das fände dann am Sonntag um 18 Uhr wieder in der Brose Arena statt.

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