Auf frischer Tat ertappt Senior vergeht sich an Pony

Madlen Pfeifer , aktualisiert am 27.12.2022 - 14:42 Uhr
Zwei Ponys stehen auf einer Wiese Foto: picture-alliance/ dpa | Jens Ressing

Ein 81-Jähriger wurde am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages dabei erwischt, als er sich in einem Stall in Ernstthal an einem Pony vergangen hat. Die Besitzer haben den Mann auf frischer Tat ertappt.

 
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Ernstthal - „Es war schon 21.21 Uhr“, erzählt Walter Wohlleben, als sein Telefon geklingelt und er schon im Bett gelegen und geschlafen  hat. Seine Tochter war am anderen Ende der Leitung und sagte nur „Papa, der ist wieder da“. Walter Wohlleben springt aus dem Bett, zieht sich Hose und Jacke über den Schlafanzug und fährt mit seiner Lebensgefährtin zum Stall am Ortsausgang Ernstthal in Richtung Piesau, in dem fünf Pferde untergebracht sind. Die Tochter und deren Onkel sind bereits da und haben den wehrhaften und flüchten wollenden Täter, wie der Stallbesitzer berichtet, gefasst. Sie halten den Mann am Boden fest, während Wohlleben zum Telefon greift und unter anderem Polizei und Tierärztin verständigt. Auch der Rettungsdienst wird gerufen – für den 81-Jährigen, der an den Beinen unbekleidet in der Kälte liegt und sich beim Fluchtversuch leichte Verletzungen, etwa eine Platzwunde am Kopf,  zugezogen hat. Er wird schließlich der Polizei übergeben.

Bereits im Laufe des Tages am 26. Dezember haben Walter Wohlleben und seine Tochter, wie er erzählt, eine seltsame Entdeckung beim Ausmisten im Stall gemacht. „Da lag ein Dildo in der Box von Pony Leni“, sagt der Tierhalter. Daraufhin sichteten sie die Videoaufnahmen der im Stall installierten Kamera. Jedoch konnte die Familie  nichts darauf erkennen. Laut Aussage der Polizei, die Wohlleben daraufhin angerufen hat, habe es geheißen, dass er zunächst einmal das Sexspielzeug einpacken und sicherstellen solle. Am späten Nachmittag gegen 17 Uhr montierte er schließlich die Kamera  im Stall so um, dass diese direkt in die Box des etwa 13 bis 15-jährigen, trächtigen Tieres zeigt. Und am Abend schließlich habe die Tochter einen Blick aufs mit der Kamera verbundene Handy geworfen und den 81-jährigen Mann beim Akt entdeckt.

Wie die Polizei nun mitteilt,  wurden in diesem Fall polizeiliche Ermittlungen aufgenommen. Die  Videoaufzeichnungen aus dem Stall werden aktuell ausgewertet, welche die Handlungen des, wie es von der Polizei heißt, zwischenzeitlich Beschuldigten dokumentiert haben sollen. Gegen ihn wurden mehrere Strafanzeigen erstattet etwa wegen Hausfriedensbruches und natürlich wegen  des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Mann, der auf Wohlleben und seine Familie verwirrt und betrunken wirkte, aber laut Polizei nicht unter dem Einfluss von Rauschmitteln gestanden hatte, befindet sich laut Polizei am Dienstag noch im Krankenhaus. Die Ermittlungen dauern an. Mit welcher Strafe der Senior zu rechnen hat, lässt sich seitens der Polizei pauschal nicht sagen. Man hält sich dahingehend bedeckt, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zumeist relativ gering geahndet werden. Walter Wohlleben würde sich wünschen, dass der Mann weggesperrt und nie wieder frei gelassen werden würde.   

Inwieweit die trächtige  Pony-Stute durch die sexuellen Handlungen verletzt wurde, ist laut Polizei bislang nicht bekannt. Äußerliche, körperliche Verletzungen sind nicht zu erkennen, sagt zumindest  Besitzer Walter Wohlleben. Den seelischen Schaden könne man nicht fassen. Die Tierärztin habe einen Tag nach der Tat Blut genommen. In der Hoffnung, dass sich bei dem Ergebnis keine Auffälligkeiten zeigen und keine Schäden festzustellen sind –  weder bei Pony Leni, noch bei dem ungeborenen Fohlen.

Walter Wohlleben vermutet, dass es nicht das erste Mal gewesen ist, dass sich der 81-Jährige an den Pferden in seinem  Stall vergangen hat. Am 6. Dezember etwa, so erinnert er sich,  habe er bemerkt, dass ein Tor nach außen verbogen gewesen ist. Und wenige Tage später habe ein Tor offen gestanden. „Wir haben uns zu dem Zeitpunkt erst mal nichts dabei gedacht.“   Ob diese Vorfälle tatsächlich etwas mit dem aktuellen Geschehen zu tun haben, weiß der 62-Jährige nicht mit Sicherheit. Aber, sagt er, „wir reimen es uns nun so zusammen“.

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