Eine Zunahme von Fällen gab es im Bereich der Vermögensdelikte. Hier ist ein Anstieg um 114 Prozent von 2016 bis 2020 zu verzeichnen. Am deutlichsten fällt der Anstieg im Bereich Cybercrime auf – von 58 Fällen im Jahr 2016 auf 197 Fälle im Jahr 2020. Darunter fallen beispielsweise Computersabotage, das Ausspähen von Daten, Fishing-Mails bis hin zum Hacken von Firmen, wobei hohe Schadenssummen im Spiel sind. Auch Callcenter-Betrügereien sind mit 90 Fällen auf Höchst-Niveau. 2016 waren es gerade einmal zwei Fälle. Im Jahr 2020 kam es in Unterfranken durchschnittlich an jedem dritten Tag zu einem vollendeten Callcenterbetrug und zu sieben versuchten Taten pro Tag. Die Polizei startete deshalb im Dezember 2020 die Kampagne „Leg auf“, um vor allem Senioren über Phänomene wie Enkeltrickbetrug und „falsche“ Polizeibeamte zu informieren.
Trotz Corona und weniger Festen nahm die Gewalt gegen Polizeibeamte zu. Im Jahr 2020 waren es 21 Fälle – vier mehr als im Vorjahr. Sechs Beamte wurden im Einsatz verletzt. „Jeder Fall von Gewalt gegen Polizeibeamte ist einer zu viel“, sagte Seeburg. Wegen Corona-Verstößen gab es im vergangenen Jahr 515 Vorgänge. Hieraus resultierten 390 Anzeigen. Fälle von häuslicher Gewalt nahmen hingegen – trotz coronabedingtem Aufeinandersitzen im Haushalt – ab, nämlich von 136 Fällen im Jahr 2019 auf 97 Fälle im Jahr 2020.
Für die Zukunft sieht Seeburg die PI Haßfurt gut gerüstet. Der Altersdurchschnitt der Beamten werde jünger. Wie viele Beamte in der PI Haßfurt tätig sind, wollte er nicht verraten. „Die 100er-Marke haben wir noch nicht gekratzt“, meinte er und fügte hinzu: „Es sind freilich zu wenige.“ Eine verständliche Aussage aus dem Mund eines Polizeichefs.