Polizei Kronach ermittelt Vermisster meldet sich überraschend

Eine Vermisstenfahndung läuft. Foto: dpa-Zentralbild

Die Polizei sucht nach einem Mann aus Wilhelmsthal. Welche Spuren verfolgen die Ermittler?

 
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Der seit dem 5. Juli vermisste Wilhelmsthaler hat sich am Dienstagabend kurz gemeldet. In einer Nachricht an seine Lebensgefährtin teilte er mit, dass er seit zwei Tagen im Freien übernachte. Seinen genauen Aufenthaltsort wollte er jedoch nicht nennen; er befinde sich im „Niemandsland“, wohl in der Nähe eines Teichs, schrieb er. Wenig später brach der Kontakt ab, der 65-Jährige war nicht mehr zu erreichen.

Viel mehr Konkretes als diese Nachricht haben die Ermittler der Polizei-Inspektion Kronach momentan nicht in der Hand. „Es gibt keine neuen Ansätze zur Frage, wo er sich aufhalten könnte“, sagt Johannes Bischoff, Sprecher der Inspektion, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Zuletzt hat ein Zeuge den Mann bei Unterlangenstadt bei Redwitz an der Rodach (Kreis Lichtenfels) gesehen. Das war am Donnerstag. Danach verliert sich erneut jede Spur von dem Vermissten, der vermutlich mit einem Mountainbike unterwegs ist. Weitere Hinweise, die bei der Polizei eingingen, beziehen sich vor allem auf die Zeit vor dem Verschwinden, also allgemein auf das Umfeld und die Lebensumstände des Mannes.

Wie Bischoff erläutert, überprüft die Polizei stets, wie gesichert Sichtungen sind. Danach erstellt sie ein Bewegungsprofil. Momentan sieht dieses so aus: Udo Herdegen hat am Abend des 5. Juli sein Haus in Wilhelmsthal verlassen. Um 19.30 Uhr wurde er auf dem Radweg zwischen Dörfles und Kronach gesehen. Von Kronach ging es offenbar weiter nach Unterlangenstadt. Und von dort ins „Niemandsland“ am Teich – welcher Ort auch immer damit gemeint ist.

Die Arbeit der Ermittler konzentriert sich laut Bischoff vor allem auf Anfragen etwa bei Taxi- und Busunternehmen, weil der Vermisste eines dieser Verkehrsmittel genutzt haben könnte. Eine großflächige Suche mit Hunden und Hubschraubern scheide in diesem Fall jedoch aus, da der Vermisste mit dem Fahrrad große Strecken zurücklegen könne. „Wir wissen nicht, an welchem Ort wir ansetzen sollten.“ Die Polizei müsse davon ausgehen, dass sich der Wilhelmsthaler in einem psychischen Ausnahmezustand befinde, sagt Bischoff. Unklar sei bisher, ob eine „hilflose Lage“ noch hinzukomme.

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