Polizeiinspektion Neustadt bei Coburg Ein folgenreicher Trend

Yannick Seiler
Knappe Sache: Eine Pedelec-Fahrerin im Straßenverkehr. Foto: /Marijan Murat/dpa

Neustadts Polizisten legen die aktuelle Verkehrsstatistik vor. Sie belegt eine Entwicklung im östlichen Landkreis, die zu mehr Unfällen führt.

 
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Im vergangenen Jahr war er vermehrt zu beobachten, der neue Trend, der auf den Straßen im östlichen Landkreis Einzug gehalten hat: Menschen, die auf sogenannten Pedelecs – das sind zusätzlich zum Pedaltritt durch einen Elektromotor angetriebene Fahrräder – durch das Dienstgebiet der Polizeiinspektion Neustadt bei Coburg fuhren.

Mehr Verkehr gleich mehr Unfälle: Im Vergleich zum Vorjahr kam eine höhere Zahl von Fahrern und Gefährten zu Schaden, weist die aktuelle Unfallstatistik der Beamten um Dienststellenleiter Gerald Storath aus. Demnach stieg die Anzahl der Unfälle mit Pedelecs von 20 auf 29 an – ein Plus von 45 Prozent. Zum Vergleich: Die Summe aller Unfälle im Dienstgebiet erhöhte sich während des gleichen Zeitraums um knapp drei Prozent – von 768 auf 791.

Fünf Schwerverletzte

Die bis zu 45 Kilometer schnellen Zweiräder verlangen zwar weniger Krafteinsatz des Fahrers fürs Fortkommen, können wegen ihrer Geschwindigkeit jedoch zu erheblichen Unfällen führen. Während das Zahlenwerk für 2020 neun Pedelec-Unfälle mit Verletzten und einem Schwerverletzten aufwies, waren es vergangenes Jahr elf Vorfälle, bei denen Menschen verletzt wurden – fünf von ihnen schwer. Die Anzahl der Unfälle insgesamt, bei denen Menschen zu Schaden kamen, nahm hingegen von 82 auf 76 ab. 2020 wurden dabei 104 Menschen verletzt, 2021 waren es 107.

Unfälle mit Fahrradfahrern nahmen hingegen – Pedelecs ausgenommen – im Zeitraum von 2020 bis 2021 kaum zu, ebenso wenig die Anzahl der dabei Verletzten, die sich auf jeweils rund 30 belief.

Von Jahr zu Jahr sicherer

Neben dem Pedelec-Trend lassen sich aus der Statistik der Neustadter Polizei noch weitere Erkenntnisse gewinnen. Am häufigsten notierten die Beamten ungenügenden Sicherheitsabstand von Autofahrern als Unfallursache: 267 Mal war das der Fall. In 177 Fällen registrierte die Polizei Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren.

Laut Statistik fahren Senioren ab 65 Jahren von Jahr zu Jahr sicherer. 2017 waren sie noch an 97 Unfällen beteiligt, im vergangenen Jahr nur noch an 69. Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Senioren als Hauptverursacher gelten, sinkt: 2017 stellten die Neustadter Polizeibeamten noch 67 derartige Vorfälle fest, im vergangenen Jahr nur noch 53.

Erfreulich: Gestorben ist während der vergangenen drei Jahren niemand auf den Straßen im östlichen Landkreis. „Einen Unfallschwerpunkt gibt es bei uns nicht“, erklärt Storath.

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