Umso glücklicher sind die beiden Allgemeinmediziner, dass die Erlaubnis zum gemeinsamen Praxisbetrieb letztlich so doch erteilt worden ist. „Das ist dann eine Perspektive für die nächsten zehn bis 15 Jahre“, freut sich Roland Gießel, dass er einen Nachfolger gefunden hat – zumal einen, der von der Chirurgie über die Innere Medizin bis hin zur Kardiologie in etlichen Bereichen bestens ausgebildet und in der Region verankert ist sowie vielen Patienten durch seine vorherige Tätigkeit im Haus Ebern der Hassberg-Kliniken schon bekannt sein dürfte. Erst die Turbulenzen rund um die Hassberg-Kliniken im Jahr 2019 hatten den gebürtigen Rumänen überhaupt dazu bewegt, sich in Richtung Allgemeinmedizin fortzubilden.
Während die Anzahl der Arztpraxen und -sitze bei den Allgemeinmedizinern durch die KVB klar geregelt ist, können sich Zahnärzte laut Martin Kotschenreuther niederlassen, wo sie wollen. „Die Zahnarztversorgung ist schon noch gut“, meint er, weiß aber, dass auch immer mehr Zahnarztkollegen keine Nachfolger mehr für ihre Praxen finden. Als Beispiele führt er Mediziner in Zapfendorf, Schney, Haßfurt und Coburg an. „Insofern bin ich froh, dass ich einen Nachfolger gefunden habe“, sagt entsprechend auch er mit Blick auf Martin Ziemer.
Der 57-jährige Kotschenreuther hat seine Praxis zum 1. April nun bereits vollständig übergeben und wird nur noch an drei Tagen pro Woche vormittags praktizieren. Martin Ziemer dagegen ist nun Vollzeit vor Ort sein und freut sich über die Selbstständigkeit.