Tolle Auszeichnung Preis für Coburger Gymnasiasten

Die Schüler der Klasse 6c freuen sich mit ihrem Lehrer Norbert Berger über 1500 Euro, die sie gewonnen haben. Investiert wird das Geld in Kino, Pizza und Eis. Und für den Tierschutz. Foto: Maja Engelhardt/Maja Engelhardt

Sechstklässler des Ernestinums gewinnen beim Schülerwettbewerb für politische Bildung. Dabei geht es lecker, aber auch mal ziemlich eklig zu.

 
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Nee, Heuschrecken, Ameisen oder so andere Viecher müssen es wirklich nicht sein. Ein paar Jungs aus der Klasse 6c des Coburger Gymnasiums Ernestinum schütteln leicht angeekelt den Kopf. Aber Algen und andere vegetarische Gerichte mal ausprobieren, damit waren sie einverstanden. Hintergrund ist der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung, an dem die 27 Schüler teilgenommen und nun den zweiten Preis in Höhe von 1500 Euro gewonnen haben.

Essen der Zukunft

Das Thema, mit dem sich die Heranwachsenden unter der Leitung von OstD Norbert Berger intensiv beschäftigten und darüber eine Wandzeitung gestalteten, lautete: „Was essen wir morgen?“. Mit Hilfe einer kleinen einführenden Geschichte, bei der zwei Kinder voller Erstaunen „seltsame“ Gerichte wie gegrillte Heuschrecken, Algensalat und Insekten-Burger kennen lernen, wird zu den Wettbewerbsaufgaben übergeleitet, die zur Recherche nicht alltäglicher Lebensmittel, dem Erforschen der Klima- und Ökobilanz von Fleisch sowie der Beschäftigung mit gesunder Nahrung auffordern.

Kochen und versuchen

Und zum Ausprobieren zweier vegetarischer Rezepte: „Das Kochen hat riesigen Spaß gemacht und das Essen sogar richtig lecker geschmeckt“, erinnert sich Simon begeistert an die vegetarischen „Sausage Rolls“, die sie in der Küche ihres Lehrers mit Champignons, Bohnen und Blätterteig zubereitet haben und erhält hierfür breite Zustimmung seiner Klassenkameraden. Bei der Zubereitung und Verkostung einer Algenbowl gehen die Meinungen dann eher in die andere Richtung.

Doch das Testen der Speisen war nicht alles. Ziemlich entsetzt berichten die Schüler von beengter und nicht Art gerechter Tierhaltung, „Schweine sind in Hochhäusern übereinander gepfercht“, erklärt Matthieu, während Simon und Lukas hinzufügen, dass die Tiere spürten, ob sie sterben müssen und auch mit Antibiotika vollgepumpt würden, was negative Folgen auf den Menschen haben könnte.

Auf der Wandzeitung ist dann unter anderem auch zu lesen, wie kleine Kälbchen den trauernden Muttertieren weggenommen werden oder wie viele männliche Küken in Europa jährlich geschreddert werden - alles belegt mit Zahlen.

Abgerundet wird das überdimensional große Plakat mit witzig gezeichneten Karikaturen, Tabellen und dem Fazit, dass die Schüler in Zukunft weniger Fleisch essen wollen. „Aber die Roulade mit Klößen am Sonntag schmeckt halt doch“, fügt Emil grinsend hinzu, obwohl der Besuch von Ernährungsexpertin und Vegetarierin Christiane Eichenberg in der Klasse durchaus großen Anklang fand und bei den Schülern auf Interesse stieß.

Genießen und Gutes tun

Mit den 1500 Euro möchten die Sechstklässler ins Kino gehen, „und zwar gleich zwei Mal an einem Tag“, wie sie lachend verraten, außerdem Pizza und Eis essen. Doch den Rest möchten sie spenden und zwar für den Tierschutz.

Weitere Infos unter: www.bpb.de

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