Preis für die „Jobentdecker“ Eine ausgezeichnete Idee

Freut sich über die Auszeichnung der „Jobentdecker“ aus dem Heimatministerium: Landrat Wilhelm Schneider. Foto: Landratsamt Haßberge/ NP Archiv

Das Praktikumsprogramm „Jobentdecker“ hat den Bayerischen Demografiepreis 2021 erhalten – weil es dem demografischen Wandel besonders kreativ begegnet, wie es heißt.

 
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Es ist eine klassische Win-Win-Situation: Jugendliche können in gleich mehreren Berufen „Praxisluft“ schnuppern und ihre Karrierepläne dadurch möglicherweise konkretisieren, die heimischen Betriebe wiederum erhalten nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch noch kostenlose Werbung und jugendliches Feedback. Mit seinem Projekt „Jobentdecker“ bietet der Landkreis Haßberge nun bereits das vierte Jahr in Folge ein umfassendes Praktikumsprogramm in Zusammenarbeit mit örtlichen Betrieben an. Die Teilnehmer – Schüler und Schülerinnen sowie Studierende – lernen dabei in den Sommerferien vier verschiedene Berufe kennen, berichten anschließend in den Sozialen Medien und bewerben somit den Arbeitsraum Haßberge. Ein Gewinn also letztlich auch für den Landkreis Haßberge. Nicht der einzige: Am Montag gab es obendrein die Auszeichnung von ganz oben für die kreative Idee durch das bayerische Heimatministerium. Bei der erstmaligen Verleihung des neuen „Bayerischen Demografiepreises“ in Nürnberg wurde der Landkreis für die „Jobentdecker“ in der Kategorie „Meine.Heimat.Arbeit&Familie“ mit einer Prämie von 4000 Euro bedacht.

Das Praktikumsprogramm für Jugendliche und regionale Unternehmen sei ein besonderes Beispiel für Ideenreichtum und zielgruppenorientierte Maßnahmen, um dem demografischen Wandel vor Ort aktiv zu begegnen, lobte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Das Projekt „Jobentdecker“ binde Fachkräfte an ihre Region und trage so zu einer jüngeren Altersstruktur vor Ort bei. „Mit dem Jobentdecker-Projekt schaffen wir eine Werbe-Plattform für die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in unserem Landkreis“, formuliert es Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider (CSU), der die Auszeichnung am Montag in Nürnberg freudig entgegen nahm. Die Jobentdecker würden nicht nur selbst Erfahrungen sammeln, sondern diese auch online teilen: „ Dadurch erreichen wir weitere junge Menschen und wecken deren Interesse für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei uns.“

Ausgezeichnet wurden die besten Initiativen in drei Kategorien, außerdem waren dies „Meine.Heimat.Zukunftssicher“ (ausgezeichnet hier wurde das Projekt „Lebendige Nachbarschaft“ der LeNa Bayreuth GbR, in dem eine eigenverantwortliche Senioren-WG geschaffen und unterstützt wird) sowie „Meine.Heimat.Lebensqualität“. Neben der Stadt Kempten, die im „Kemptener Weg der Jugendbeteiligung“ Jugendliche in städtische Vorhaben und Planungen bedarfsgerecht miteinbezogen werden, ging die Auszeichnung hier an die „LachfALTen gUG“ in Bad Kissingen, die mit dem Projekt „Lindensingen“ Seniorinnen und Senioren zusammenbringt und sie so am sozialen Leben teilhaben lässt.

„Die demografischen Veränderungen sind eine große Herausforderung für uns alle“, so Minister Füracker in seiner Laudatio: „Mit ihren Projekten und ihrem Engagement tragen die Gewinner des neuen Bayerischen Demografiepreises tatkräftig dazu bei, den demografischen Wandel in Bayern zukunftssicher zu gestalten und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu steigern.“ Das Heimatministerium zeichne besondere Ideen und Projekte, die positiv zur Entwicklung der Bevölkerungsstruktur vor Ort beitragen, aus und mache sie damit auch für andere als Vorbild sichtbar.

Im September 2021 hatte das Staatsministerium der Finanzen und für Heimat erstmals den mit insgesamt 15 000 Euro dotierten Bayerischen Demografiepreis ausgelobt. Die Preisträger wurden durch eine Jury ausgewählt, die aus Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, des Bayerischen Jugendrings, der LandesSeniorenVertretung Bayern e.V., der Wissenschaft, des Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales sowie des Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat besteht. Eine Neuauflage des Demografiepreises für 2022 ist geplant.

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