Preisverleihung Den Blick auf den globalen Süden richten

Yannick Seiler

Die Veranstalter des Samba-Festivals zeichnen eine gemeinnützige Stiftung aus. Eine Politikerin erklärt, was das Projekt so besonders macht.

 
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Eine Frau in Äthiopien arbeitet an einem Feld. Foto: /Rainer Kwiotek

Die große Bühne auf dem Schloßplatz hatten die Veranstalter des Samba-Festivals um Rolf Beyersdorf am Freitagabend für die Menschlichkeit reserviert. Die Kulturbeauftragte der Bundesregierung Claudia Roth (Grüne) hat dort vor der offiziellen Eröffnung des Festwochenendes die Auszeichnung „Humano – Botschafter der Menschlichkeit“ an Vertreter der Stiftung Menschen für Menschen überreicht.

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Roth erklärte, dass die Stiftung Hilfsprojekte zusammen mit den Menschen, denen diese dienen sollen, entwickelt. „Es geht um die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gemeinsam mit den Menschen vor Ort, und nicht von oben herab“, sagte die Politikerin. Denn Kinder, Frauen und Männer in Äthiopien sollten nicht abhängig von fremder Hilfe bleiben, sondern ihr Leben selbstbestimmt und aus eigener Kraft gestalten können. Probleme wie globale Ungerechtigkeit, Armut und die Klimakrise, mit denen die Menschen in dem Land konfrontiert seien, gingen uns alle an, fügte sie an.

Aufmerksamkeit schaffen

Zwar schaue man derzeit vor allem auf das Leid der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine, doch beträfen die Folgen wie Engpässe in der Getreideversorgung und steigende Lebensmittelpreise auch die Menschen in Afrika, sagte Andrea Hegener, Leiterin Fundraising und Kommunikation der Stiftung, vor der Preisverleihung. Es sei wichtig, durch Auszeichnungen wie den Humano Aufmerksamkeit für gemeinnützige Projekte zu schaffen und den Blick auf den globalen Süden zu richten. Bis heute setze man Maßstäbe, was langfristige Entwicklungsarbeit angehe, erklärte Hegener. „Wir haben nicht damit gerechnet, aber wir freuen uns sehr“, meinte sie.

Die Stiftung Menschen für Menschen, gegründet durch den verstorbenen Schauspieler Karl-Heinz Böhm, setzt sich seit Jahren unter dem Motto „Hilfe zur Selbstentwicklung“ für notleidenden Menschen in Äthiopien ein.