Am Coburger Schlossplatz gibt’s jetzt Saatgut

Coburg - Erdbeeren, zwei Sorten Minze und zwei Blühmischungen – wer an diesem Pfingstwochenende Lust auf Gärtnern hat, der kann sich am Schlossplatz mit Saatgut eindecken. Seit Donnerstag hängt dort Coburgs erster „Summ-Mat“. „Ein kleiner, aber sehr schöner Schritt in Sachen Klimaschutz, der bürgernah ist“, findet Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Für je zwei Euro lassen sich aus dem Automaten Päckchen mit Samen ziehen. In den Schachteln steckt neben dem Saatgut auch eine Kurzanleitung, für alle, die zum ersten Mal anbauen wollen.

Die Idee für den Summ-Mat hatte Klimaschutzbeauftragter Stefan Sauerteig. Dass der Prototyp just am Donnerstag seinen Dienst aufnahm, hatte einen Grund. „Es ist der Welttag der Bienen“, so Stefan Sauerteig. Und ohne die Tiere wären im Supermarkt zwei von drei Regalen leer, ergänzte er. Um den Bienen neuen Lebensraum zu liefern, sei es wichtig, dass mehr Wert auf naturnahe und vor allem dauerhafte Bepflanzung gelegt wird. „Eine Wiese, die nur alle zwei Jahre gemäht wird, ist für Bienen ein Schlaraffenland“, betonte Werner Pilz vom Grünflächenamt.

Unterstützung fürs Projekt kam auch von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, die bereits seit Jahren eine Nachhaltigkeitsstrategie für das eigene Haus hat. „Und wir schauen auch bei Projekten, die wir sponsern, mehr auf das Thema“, bekannte Stefan Schneyer von der Sparkasse.

Im Fall des Summ-Mats gab es jedenfalls schnell grünes Licht. Denn bis auf die Folie für die Samen ist hier keinerlei Plastik verbaut. Vielmehr ist der Automat ein Stück mit Geschichte. „21 Jahre hing er hier an dieser Stelle beim Samba-Festival als Zigarettenautomat“, verriet Peter Ehrl vom Coburger Automatenservice. Zog man sich aus dem Teil früher Sargnägel, liefere es jetzt für kleines Geld Leben, scherzte er.

Das mit den Samen eingenommen Geld wird Schulprojekten zum Thema Klimaschutz zugutekommen.