Premiere in Wallenfels Städtepartnerschaft geht digitale Wege

Vereine aus Bingham und Wallenfels treffen sich zum ersten Mal online. Sie schmieden Pläne für die Zukunft.

 
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Wenigsten online konnten sich die Mitglieder der BTA und des Förderkreises treffen. Die Teilnehmer schmiedeten dabei Pläne für die Zukunft der Partnerschaft Foto: Stadt Wallenfels

Wallenfels - 2020 war auch für die Städtepartnerschaft zwischen Wallenfels und Bingham kein einfaches Jahr. Die Corona-Pandemie machte Begegnungen zwischen den East Midlands und dem Frankenwald nur sehr schwer möglich. In dieser Woche trafen sich deshalb erstmals die Vorstände der Bingham Twinning Association (BTA) und des Förderkreises Bingham-Wallenfels (FK) zu einer Videokonferenz.

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Das Meeting war eine doppelte Premiere, denn es war auch die erste Sitzung, die von der neuen Vorsitzenden der BTA, Judith Swann, gemeinsam mit ihrem Wallenfelser Gegenüber, Jens Korn, geleitet wurde. Swann konnte davon berichten, dass die BTA kurz vor dem Lockdown im März mit der Toothill Dance Band zu einem Konzertabend eingeladen hatte. „Nach wenigen Tagen Vorverkauf waren alle Tickets weg“, freute sich die Vorsitzende über den Erfolg. Der Abend war eine Mischung aus Musik und Information über die Städtepartnerschaft, zu dem Jens Korn als Bürgermeister mit einer Videobotschaft beigetragen hat.

Im Mittelpunkt des Online-Meetings stand die Arbeit der beiden Vereine im kommenden Jahr. Es wurde deutlich, dass beide Seiten auch im Hinblick auf Corona optimistisch in die Zukunft schauen. Wolfgang Köhlmann berichtete, dass der FC Wallenfels und der Bingham Town FC für 2021 einen Austausch planen. Mehrere englische Teams wollen zur „Kerwa“ Ende Juli in den Frankenwald kommen. Unmittelbar darauf ist eine Fahrt einer Wallenfelser Gruppe nach England geplant. Beide Fahrten sind als Campingaufenthalte ausgelegt, „allerdings besorgen wir für jeden Interessierten auch gerne Gastgeber“, so Köhlmann.

Jugend soll ins Boot

Nathan Pray, Secretary der BTA, richtete seinen Blick in die weitere Zukunft. Er schlug vor, verstärkt die Jugend mit in die Städtepartnerschaft einzubeziehen. Julia Mally vom Förderkreis brachte ins Spiel, Familien in beiden Städten in die Arbeit zu integrieren: „Viele unserer englischen Freunde haben nun auch Partner und Kinder, das ist ein idealer Anknüpfungspunkt“. Sowohl der Förderkreis als auch die BTA werden auf ihre örtlichen Grundschulen zugehen, um für eine aktive Rolle in der Städtepartnerschaft zu werben.

Neben der offiziellen Tagesordnung wurden auch Neuigkeiten aus den beiden Orten ausgetauscht. Die Wallenfelser konnten dabei stolz auf die vor kurzem eröffnete Brauerei „Malzschmied“ von Braumeister Rob Smith verweisen. Der gebürtige Engländer stellte seinen Landsleuten in einem kurzen Video sein Unternehmen vor.

Gesprächsthema war aber auch die „Corona-Situation“ in den beiden Orten. Wie Judith Swann berichtete, ist Bingham, wie der gesamte Landkreis Rushcliffe, mittlerweile in der höchsten britischen Corona-Warnstufe (Tier 3). Es wurde deutlich, dass dies teilweise mit strengeren Auflagen als in Bayern verbunden ist. So dürfen sich Personen unterschiedlicher Haushalte aktuell überhaupt nicht treffen. In anderen Bereichen geht es allerdings lockerer zu, zum Beispiel ist es Jugendlichen weiterhin erlaubt, im Verein Sport zu betreiben.

Die Videokonferenz hat sich als sehr effektives Kommunikationsmittel erwiesen. Ein neuer Termin für ein Online-Meeting ist deshalb bereits für Januar vereinbart. Am häufigsten war am Ende der Konferenz allerdings der Satz zu hören: „Es war gut, dass wir uns wieder einmal gehört und gesehen haben.“