Im Sommer ist bei Pressig ein Luchs ausgewildert worden. „Er wurde dort vom Landesamt für Umwelt in die Freiheit entlassen“, erklärt Peter Hagemann, Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten. Vorher hatte man das Jungtier nach Niedersachsen gefahren, um ihn dort artgerecht aufziehen zu können – also so, dass er sich nicht an Menschen gewöhnt. Als er im Sommer bei Pressig in sein neues Leben startete, hat er ein GPS-Halsband getragen. „Gut zwei Wochen hat er sich im Frankenwald aufgehalten, dann hat er nach Thüringen rübergemacht“, erklärt Peter Hagemann schmunzelnd. Bei dem Tier habe es sich um ein männliches Exemplar gehandelt, das auf den Namen „Osram“ getauft worden war. Doch bei „Osram“ hätten die bereits hier ansässigen Luchse wohl keinen Spaß verstanden. Sie hätten dem „Eindringling“ gehörig den Marsch geblasen: Luchs-Männchen haben große Reviere und beißen alles weg, was Eier hat. Deswegen ist das Tier wohl nach Thüringen abgewandert. Luchstechnisch gesehen braucht man im Frankenwald eher eine „Wilde Lucy“. Die hätte mehr Chancen, bleiben zu können.
Pressig Luchs „Osram“ flüchtet nach Thüringen
Bianca Hennings 19.10.2024 - 08:00 Uhr