Wegen Borkenkäfer Neue Wege braucht der Wald

Karl-Heinz Hofmann
Christian Haderlein, Reinhold Heinlein und Bürgermeister Stefan Heinlein (von links) besichtigen die Wegeschäden am Kronenweg bei Marienroth. So wie hier sieht es an vielen Wald- und Wirtschaftswegen im Landkreis Kronach aus. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Die Bekämpfung des Borkenkäfers hat Folgen. Allein in Pressig sind 35 Kilometer an Waldwegenstark sanierungsbedürftig. Das Problem: Dafür fehlt den Gemeinden das Geld.

 
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Marienroth - Die CSU-Gemeinderäte aus Pressig fordern mehr staatliche Hilfen für die Bekämpfung von Borkenkäfer-Folgeschäden. „Der Borkenkäfer hinterlässt nicht nur in den Wäldern große Schäden“, erklärte dazu Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU) bei einem Vor-Ort-Termin in Marienroth. Seine Forderung: „Wir brauchen dringend Fördermittel für die stark in Mitleidenschaft gezogenen Waldwirtschaftswege.“

Nur durch den Einsatz von flexiblen und mit viel Technik ausgestatteten Forstmaschinen konnten die Schadflächen nach seinen Worten bisher weitgehend aufgearbeitet werden. Doch die nächsten geschädigten Fichtenbestände seien schon wieder erkennbar. Zwar seien die riesigen Holzstapel dank des Engagements der im Landkreis ansässigen Waldbauernvereinigungen mittlerweile mehrheitlich abgefahren und vermarktet worden. Die dabei erzielten Erlöse reichten aber für die Privatwaldbesitzer nicht aus, um die Maschinenkosten zu decken. Die mit bis zu 40 Tonnen beladenen Holzlastzüge hätten zudem auf den Waldwirtschaftswegen deutliche Spuren hinterlassen. Allein im Markt Pressig seien Waldwirtschafts- und Forstwege auf einer Gesamtlänge von 35 Kilometern betroffen.

Überfordert

Die Wege seien größtenteils nicht mehr mit normaler Planungsherstellung reparierbar, sondern müssten mit schwerem Gerät und viel Schottermaterial wieder befahr- und begehbar gemacht werden, sagte Gemeinderat Reinhold Heinlein. Damit sei man vor Ort überfordert. Dritter Bürgermeister Klaus Dressel, selbst Waldbesitzer, forderte daher ebenfalls, dass hier dringend Mittel vom Freistaat Bayern fließen müssen. Dies bekräftigt auch Fraktionsvorsitzender Christian Haderlein.

Bürgermeister Stefan Heinlein habe bereits beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kulmbach vorgefühlt, ebenso beim Kreisverband des Gemeindetags. Die Bürgermeister im Landkreis Kronach wollen nun versuchen, ihre Schadensbilder in jeder Gemeinde zu dokumentieren, um finanzielle Hilfen vom Freistaat Bayern zu bekommen. Finanzielle Unterstützung benötigten auch die Bayerischen Staatsforsten Rothenkirchen, weil auch ihre Wege betroffen seien.

Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner und Landrat Klaus Löffler haben sich vor kurzem ebenfalls ein Bild von verschiedenen schwer geschädigten Wirtschaftswegen gemacht. Sie wollen die Landkreisgemeinden und die Forstbetriebe bei ihren Bemühungen um Fördermittel unterstützen.

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