Das Skandal-Ereignis läuft bald auf Netflix
Seit einigen Jahren schon ist Andrew in Ungnade gefallen – wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew, der 1982 aktiv im Falklandkrieg gegen Argentinien kämpfte, verlor seine Ehrentitel und tritt nicht mehr im Namen der Royal Family auf. Den direkten Ausschlag gab damals ein BBC-Interview, das als Befreiungsschlag gedacht war, aber als „car crash“ endete. So heißt das in England, wenn etwas wirklich furchtbar läuft. Denn Andrews Erklärungen klangen unglaubwürdig und verschlimmerten die Lage nur noch. Der Streaming-Riese Netflix hat das Skandal-Ereignis verfilmt - „Scoop“ soll am 5. April erscheinen.
Eine Zivilklage in den USA verhinderte Andrew angeblich mit der Zahlung einer Millionensumme an eine Frau, die ihm sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Danach wurde es merklich ruhiger. Doch Anfang des Jahres veröffentlichte ein US-Gericht zahlreiche Dokumente zum Fall Epstein - in denen Andrew Dutzende Male erwähnt wird. Seitdem schwelt es wieder.
Bisher will der König die Bande offensichtlich nicht vollständig kappen. Seinen Titel Herzog von York trägt Andrew noch immer, in der Thronfolge taucht er weiterhin auf – Platz 8 – und er ist auch noch immer ein Staatsrat, ein „Counsellor of State“, der Charles bei Abwesenheit vertreten könnte. Jedenfalls in der Theorie. Tatsächlich dürfte es darum gehen, Andrew nicht vollständig bloßzustellen. Damit weder er noch Charles’ jüngerer Sohn Prinz Harry – der aus anderen Gründen aus dem innersten Zirkel verschwunden ist – irgendwann als Vertretung infrage kommen, hatte Charles die Zahl der Staatsräte erhöhen lassen, um seinen jüngsten Bruder Prinz Edward sowie Schwester Prinzessin Anne. Beide gelten als sichere Wahl – im Gegensatz zu Andrew.