Verbrechen in Hamburg Staatsanwalt überzeugt: Enkel tötete 100-Jährige brutal mit Beil

red/
In der Nacht zum 6. März kam es dann zu dem furchtbaren Verbrechen. Foto: dpa/Christian Charisius

Er tötete seine Großmutter brutal mit einem Beil - davon ist die Hamburger Staatsanwaltschaft überzeugt und fordert eine mehrjährige Haftstrafe für den Enkel. Die anschließende Äußerung der Verteidigung überrascht die Zuschauer.

 
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Im Hamburger Prozess um eine tödliche Beil-Attacke auf eine 100-Jährige hat die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von acht Jahren für den Enkel gefordert. Der Angeklagte habe sich des Totschlags schuldig gemacht, sagte die Staatsanwältin am Donnerstag in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht. Der in Estland geborene Deutsche sei aufgrund einer psychischen Störung krank. Er habe deshalb keine Handlungsalternativen mehr gesehen. Der Mann sei mit der Pflege der dementen und hilfsbedürftigen Frau überfordert gewesen.

Angeklagter: Totenruhe nicht stören

Die Verteidigerin hielt auf Wunsch ihres Mandanten kein Plädoyer. Zuvor hatte sie einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit während der Plädoyers gestellt, der aber abgelehnt wurde. Der Angeklagte wollte beim sogenannten letzten Wort nichts mehr sagen. Bei einem früheren Prozesstag hatte er sich kurz geäußert und nach Angaben eines Gerichtssprechers erklärt, er wolle keine Aussage machen, um die Totenruhe nicht zu stören. Es tue ihm leid.

Ein furchtbares Verbrechen

Im Frühjahr 2023 lebte die 100-Jährige laut Anklage noch in ihrer Wohnung. Vormittags kam der Pflegedienst, mittags übernahm auf eigenen Wunsch hin der Enkel die Betreuung. Der Angeklagte habe so einen Teil des Pflegegeldes bekommen, sagte die Staatsanwältin.

In der Nacht zum 6. März kam es dann zu dem furchtbaren Verbrechen. Mit einem Beil in der Hand trat der Enkel nach Angaben der Anklage an die im Rollstuhl sitzende Frau heran. Er habe mit dem Beil mindestens 16 Mal auf ihren Kopf- und Halsbereich geschlagen.

Das Urteil sollte noch am Donnerstag fallen.

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