Boateng lässt sich nicht auf einen Deal ein
Ganz zu Beginn der Verhandlung am Donnerstag hätte Boateng die Möglichkeit gehabt, das Verfahren schnell zu Ende zu bringen. Der Vorsitzende Richter Andreas Forstner drängte auf eine Verständigung und lud Anklage und Verteidigung zum Rechtsgespräch ein. Er wolle das Verfahren „unproblematisch“ beenden. Auch bei einer umfangreichen erneuten Beweisaufnahme werde ein neues Urteil ähnlich ausfallen wie das alte. Die Vertreter stimmten einem „Deal“ zu: Sie würden die Berufung fallenlassen, über die Höhe der Geldstrafe würde noch geredet werden.
Nur Boateng ist damit nicht einverstanden: Er könne das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, erklärte ein Verteidiger. Ein wie auch immer geartetes Schuldeingeständnis möchte er auch wegen seiner beiden Kinder nicht machen. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.
Neue Ermittlungen in einem anderen Fall
Suizid
Wegen mutmaßlicher Gewalt gegenüber einer anderen Freundin namens Kasia Lenhardt hatte die Staatsanwaltschaft schon einmal gegen Boateng ermittelt, dies aber vorläufig eingestellt. Nach dem Tod der Frau durch Suizid wurden die Ermittlungen aber wieder aufgenommen.
Staatsanwaltschaft
Die Presse-Staatsanwältin sagte unserer Zeitung: „Im Rahmen des Todesermittlungsverfahrens in Berlin haben uns neue Erkenntnisse erreicht, die Hinweise auf eine mögliche Fortführung des Verfahrens geben könnten.“