Das Tatmotiv sei unklar geblieben, sagt der Staatsanwalt. War die Angeklagte hoffnungslos überfordert? Wollte sie ihre Kinder nicht alleine zurücklassen? Oder war es Rache an ihrem damaligen Noch-Ehemann, mit dem sie vier Kinder hatte und der zu einer anderen Frau in ein Nachbarhaus gezogen sein soll? Für den Mordvorwurf führt die Anklage etwa anderes an: Heimtücke. Sie habe die Arg- und Wehrlosigkeit ihrer Kinder ausgenutzt, damit typisch heimtückisch gehandelt.
Familie war dem Jugendamt bekannt
Die Familie war dem städtischen Jugendamt bereits vor der Tat bekannt. Ihr sei auch Unterstützung gewährt worden, weitere Hilfsangebote habe die Mutter aber abgelehnt. Hinweise, dass die Kinder in Gefahr sein könnten, habe es nie gegeben.
Der Fall mache „traurig, wütend und fassungslos zugleich“, hatte die damalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) bekundet. Die Tat übersteige „unsere Vorstellungskraft von dem, was Menschen imstande sind zu tun“. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte, der Fall lasse „einen im Tagesgeschäft innehalten“ und an die „wichtigen Dinge im Leben“ denken.
Nach der Tat hatten Menschen Kerzen vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses angezündet, Blumen und Teddybären abgelegt. Ballons mit den Namen der getöteten Kinder ließ man in den Himmel steigen. Das Landgericht hat für den Fall elf Verhandlungstage angesetzt. Dann will die Strafkammer unter Vorsitz von Richter Jochen Kötter ihr Urteil verkünden.