Prunksitzung Meederer feiern fünfte Jahreszeit

Martin Rebhan

Die Prunksitzung in Meeder zeigt Höhen und Tiefen des Karnevals. Eine Schwarzlicht-Show wird zum neuen Highlight.

 
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Die „verordnete“ Corona Zwangspause hat die Faschingsvereinigung Meeder recht gut überstanden. Am Samstag fand nach zweijähriger Unterbrechung wieder eine Karnevalssitzung statt, die die „Fabrik“ in Meeder mit vielen Besuchern füllte. Den Verantwortlichen war es gelungen ein abwechslungsreiches, rund vierstündiges Programm zusammenzustellen, das beim Publikum Gefallen fand.

Premiere feierte Ludwig Lorenz, der am Anfang der Veranstaltung zum Sitzungspräsidenten gekürt wurde und damit die Nachfolge von Heiko Meyer antrat, der das Amt viele Jahre innehatte. Lorenz wurde seiner Aufgabe überaus gerecht. Mit Charme führte er nicht nur durch das Programm, sondern sorgte immer wieder dafür, dass es dem Auditorium nicht langweilig wurde, indem er ständig mit diesem in Kontakt blieb. Bei den Darbietungen selbst war viel Licht, aber auch ein paar Schatten zu finden. Begeisterten vor allem die Tänzerinnen, allen voran Miri Sollmann als Tanzmariechen, war bei ein paar Wortbeiträgen noch gehörig viel Luft nach oben. Einigen Texten fehlte es an einem gewissen Esprit, der einfach dazugehört, um aus einer Information oder einer Geschichte eine karnevalstaugliche Rede oder Dialog werden zu lassen. Sarah Schwarz nahm als „Vertreterin“ das letztjährige Friedensfest in Meeder genauer unter die Lupe. Was sie zu Tage förderte, sollte dem einen oder anderen doch zu denken geben. Auch wurde die „hohe“ Brücke in Beuerfeld, das Brückengeländer in Meeder und das „Weihnachtsgeschenk“ der Gemeinde in Form von Beitragsbescheiden für die Kläranlage in Kösfeld thematisiert.

„Dein Pferd ist tot, steig ab“

Für Lachsalven sorgten Enno und Elfriede (Miriam Gams und René Rephold) die in „Szenen einer Ehe“, liebevoll sarkastisch aufzeigten, warum man sich am liebsten an den Kragen geht, aber der eine ohne den anderen nicht auskommt. Die „Meederer Schmalzbuam (Andreas Lutz und Markus Weschenfelder) machten unter viel Applaus am Ende deutlich: „Ich mag keine Politiker“. Sie hatten als Königin Victoria und Prinz Albert gleich eine Doppelrolle übernommen und verstanden es, in einem kostümierten Blickfang immer wieder ins Programm zu platzen, um ihre gegenseitige „Hochachtung“ zum Besten zu geben. So meinte „Albert“ in Bezug auf eheliche Kontakte: „Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, steig ab“. Eine weitere Kostprobe: Sie will eine Brücke vor ihrem Bett, er meint: „Eine Brücke kommt nur dorthin, wo Verkehr ist“. Die Untersetzten (Thomas Förtsch, Jürgen Greiner, Lutz Heidenreich) hielten musikalisch fest, dass Udo Jürgens schon in den 1980er Jahren wusste, was 2023 los ist. „Ich habe alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“, hielt das Trio fest. Alexander Pabst, Kerstin Ritz, Sarah Schwarz und Jürgen Kleiner erklommen die Sennigshöhe, um sich nach neuen Energiequellen umzusehen. Von Erfolg war die humoristische Expedition allerdings nicht gekrönt. Über die Fallstricke mit denen man sich bei einer Seereise auseinandersetzen muss, berichteten Zoe Hoffmann und Leonie Pabst.

Auf neues Terrain wagten sich die Verantwortlichen mit einer sogenannten Schwarzlicht-Show, die ein visuelles Highlight der Veranstaltung wurde. Und dann war da noch der siebenköpfige Elferrat, der bei einer musikalischen Bobfahrt alles hinter sich ließ, sich nur noch auf schöpferische Trockenübungen konzentrierte und damit das Publikum begeisterte. Am kommenden Wochenende findet das Spektakel nochmals statt. Am 14. Januar ab 19 Uhr, am 15. Januar ab 13.30 Uhr.

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