In den 1920ern wiederum wollte Moses Cotsworth endlich passend machen, was eigentlich nicht passt: Er hat sich ausgemalt, wie es wäre, wenn jeder Monat montags beginne und sonntags ende. Der Mitarbeiter einer Bahngesellschaft entwarf einen Kalender mit 13 perfekten Monaten und jeweils genau 28 Tagen. Sein Ziel war eine Vereinfachung logistischer Prozesse.
Wunschmonat „Sol“
Der zusätzliche Monat „Sol“ sollte seiner Ansicht nach zwischen Juni und Juli platziert werden. Weil 13 mal 28 erst 364 statt 365 Tage ergibt, wollte der Brite einen Extra-Tag am Jahresende einfügen, diesen aber weder einem Monat noch einem Wochentag zuordnen. In Schaltjahren sollte es noch einen weiteren Tag im Sommer geben.
Durchsetzen konnte sich Cotsworths Idee freilich nicht, sie verschwand in den 1930ern wieder aus dem Blick. Allerdings arbeitete etwa Foto-Pionier Kodak noch sage und schreibe bis 1989 mit dem 13-Monats-Kalender, wie etwa die BBC und Bloomberg berichten.
„So befriedigend“
Somit bleibt der Februar der einzige Monat, dem das diesjährige Symmetrie-Kunststück gelingt. Sein Name stammt von den „februa“, den römischen Reinigungsopfern am Ende des Winters zu Ehren der Göttin Juno, wie etwa der antike Dichter Ovid in seinen «Fasti» schreibt. Jede Sünde und alles Übel sollten mit den Ritualen beseitigt werden.
Seelenheil dürften diesmal gerade Ordnungsfanatiker und Ästheten beim Blick auf den Kalender empfinden. „Wow, das ist sexy“, heißt in sozialen Medien über den Februar 2021. Oder auch: „so befriedigend“. Jetzt muss der Monat nur noch halten, was sein Auftritt verspricht.