Die Feiern sind vorbei. Was bleibt, nach dieser beispiellosen Jubiläumsfeier, nach dieser außerordentlichen Huldigung an die Queen? Die Königin, 96 Jahre alt, hat eingestehen müssen, dass sie zu schwach ist, um weiter in alter Weise präsent zu sein. Abdanken will sie, als Staatsoberhaupt, aber nicht.
Und Harry und Meghan?
Prinz Charles übernimmt die wichtigsten ihrer Pflichten. Ihn hat man demonstrativ in Position gerückt bei diesem Jubiläum, zusammen mit Prinz William, der schon klare Vorstellungen von der künftigen Verantwortung der Krone hat und sich offenbar um eine Überlebensstrategie fürs Königtum in harscheren Zeiten bemüht.
Harry und Meghan, auch das ist deutlich geworden, stehen endgültig außerhalb des Wirkungskreises der Windsors. Sie spielen für die Zukunft der Monarchie keine Rolle. Außer mit ihrem Solo-Aufmarsch in der St.Paul’s-Kathedrale hat man ihnen beim Jubiläum keinerlei Zugeständnisse gemacht.
Selbst das erwies sich freilich als Nebenschauplatz-Geplänkel. Die vier Feiertage auf den Britischen Inseln drehten sich im Grunde darum, auf dem Weg ins Ungewisse noch einmal gemeinsam das Vertraute zu feiern. Das Ganze war wie ein wehmütiger Abschied von einer am Ende zur Ikone gewordenen Monarchin und von ihrer Epoche. Eine solche Feier, das weiß jeder in Großbritannien, wird man nie wieder erleben im Königreich.