Quelle in Junkersdorf Schutzgebiet muss größer werden

Martin Schweiger
Diplomgeologe Peter Schultheiß referierte bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag über die Quelle Junkersdorf. Foto: /Martin Schweiger

Wird Altenstein zum Wasserschutzgebiet? Die Wasserversorgung für Junkersdorf war Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Pfarrweisach.

 
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Pfarrweisach - Die Wasserversorgung in Junkersdorf sorgte in letzter Zeit immer wieder für Probleme. In diesem Jahr wurden die Bürger des Ortsteils von Pfarrweisach bereits dreimal dazu aufgerufen, das Wasser abzukochen, sagte Bürgermeister Markus Oppelt während der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Grund dafür ist die Quelle, die im Moment die einzige Wasserversorgung für den Ort darstellt.

„Quellen, die an der Oberfläche sprudeln, sind im Vergleich zu tiefer liegenden Brunnen eher durch Verkeimung und erhöhte Nitratwerten gefährdet“, sagte Diplom-Geologe Peter Schultheiß bei seinem Vortrag. Die wasserrechtliche Bewilligung der Quelle Junkersdorf lief zum Ende letzten Jahres 2020 aus. Aktuell wurde eine beschränkte Erlaubnis beim Landratsamt bis Ende 2022 beantragt.

Zur Erlangung einer wasserrechtlichen Bewilligung über 20 Jahre muss das Trinkwasserschutzgebiet der Quelle neu bewertet werden. Dazu wurde vom Büro GeoTeam, Bayreuth, ein hydrogeologisches Gutachten erstellt, das der Diplom-Geologe vorstellte. Das bestehende Trinkwasserschutzgebiet der Quelle entspricht demnach nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Das erforderliche neue Schutzgebiet würde laut dem Gutachten bis nach Altenstein reichen, um alle wasserschädlichen Einflüsse zu minimieren. Bürger, die im Wasserschutzgebiet leben, müssten sich dann an die Vorgaben halten. So müssten dann beispielsweise Öltanks bei Neubauten doppelwandig sein. Bei Schaf- oder Rinderhaltung auf Wiesen dürfe dann die Grasnarbe nicht verletzt werden.

Insgesamt ist das neue Wasserschutzgebiet auf einer Fläche von 0,9 Quadratkilometern geplant. Die nächsten Schritte zur Erlangung einer wasserrechtlichen Bewilligung für weitere 20 Jahre sind Kamera-Befahrung der Wasserfassung vom Quellschacht in Richtung Quelle, eine Bohrung bis zum Grundwasserleiter zur Präzisierung des Einzugsgebiets und Anpassung des Wasserschutzgebiets, sowie die Sanierung des Ablaufschachts mit Froschklappe. Bis dies passiert ist, solle ein beschränkte Erlaubnis bis Ende 2024 beim Landratsamt beantragt werden.

Die Quelle Junkersdorf wurde im Jahr 1936 gefasst. Sie schüttet im Mittelwert 70 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr, von denen rund 11 000 Kubikmeter im Jahr als Trinkwasser entnommen werden. Maximal dürften 18 000 Kubikmeter entnommen werden. Der Rest fließt über den Bach ab. Die Schüttung der Quelle sinkt seit Jahren. Eine Umstellung der Wasserversorgung auf Brunnenwasser sei teuer, sagte Oppelt. Eine Alternative wäre der Anschluss an den Wasserzweckverband. Das Gremium entschloss sich, Kostenvoranschläge für eine Bohrung zu erhalten. Erst wenn verlässliche Zahlen auf dem Tisch liegen, soll eine Entscheidung fallen.

Den Zustand der Kläranlage Rabelsdorf soll ein Gutachter ermitteln. Es geht um die Frage, ob die Kläranlage mit ihrer Leistung dem Stand der Technik entspricht. Der Gemeinderat beschloss, das Gutachten zu einem Honorar von 2600 Euro in Auftrag zu geben. Die Schreinerei Teufel aus Maroldsweisach erhielt den Auftrag, für 7553 Euro neue Fenster in die Lagerhalle am Bauhof Pfarrweisach einzubauen. Für das Neubaugebiet „Sand“ in Kraisdorf soll ein Entwässerungskonzept erstellt werden. Das Gremium beauftragte hierfür das Ingenieurbüro Koenig und Kühnel aus Weitramsdorf. Die Auftragssumme beträgt 14330 Euro. Die Firma Reuner aus Ditterswind erhält den Auftrag zur Bepflanzung des Geh- und Radwegs an der Schule in Pfarrweisach. Die Auftragssumme beträgt 21679 Euro.

Bürgermeister Oppelt informierte zudem darüber, dass am 12. Oktober um 16 Uhr ein Waldbegang stattfindet. Treffpunkt ist in Kraisdorf an der Straße Richtung Leuzendorf an der linken Seite. Der Ortsteil Junkersdorf erhält Ende Oktober eine neue Straßendecke. Die Ortsstraße wird dann vier Wochen lang gesperrt sein. Ladestationen für E-Bikes sollen in Pfarrweisach am Dorfplatz und in Kraisdorf aufgestellt werden, sowie an der Ruine in Lichtenstein.

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