In über 40 Jahren gab es insgesamt nur vier Moderatoren
In über 40 Jahren gab es insgesamt nur vier Moderatoren. Die längste Zeit war es Wieland Backes: von 1998 bis 2019. Worin sieht Backes das Erfolgsgeheimnis? „Langlebig sind TV-Sendungen mit unverwechselbarem Charakter“, sagt der 76-Jährige. „Es hat wohl einen besonderen Reiz, dass da ein geheimnisumwitterter Nachfahre eines berühmten Vorfahrens sitzt, den es zu erraten gilt.“ Vermutlich habe auch eine entspannte Studiomannschaft bei vielen Zuschauern „lebhafte Anziehungskräfte“ ausgelöst, meint er. „Eine Rolle spielte auch der Humor, der uns davor schützte, zur trockenen Bildungsveranstaltung zu degenerieren.“
Mehr als 400 Nachfahren berühmter Menschen hat Backes durch die Show begleitet. „Schon in der ersten Sendung saß mir Fidel Castros Tochter gegenüber. Sie lebte nach der Revolution viele Jahre doch lieber im befeindeten Amerika als im armen Kuba.“ Kurz darauf war Sowjetführer Nikita Chruschtschow zu erraten. „Als mir sein Sohn am Morgen der Aufzeichnung im Hotelfahrstuhl begegnet, erschrecke ich fast zu Tode“, erinnert sich Backes. „Schon meinte ich, den Kremlherrscher höchstselbst vor mir zu haben - so frappierend war die Ähnlichkeit.“
Auf das Ende der Serie schaut Backes mit einer Mischung aus Verständnis und Skepsis. „Unsere engagierten Macher und Hierarchen wollen unseren Sender, das verstehe ich, zukunftsfähig machen. Sie haben ein junges Publikum im Visier, das sie glauben, mit ganz anderen Formaten und Sendestrategien an uns binden zu können.“ Wenn aber „eines der erfolgreichsten Formate des SWR-Fernsehens“ eingestellt werde, könne passieren, dass man Ältere verliert, ohne Jüngere zu gewinnen. „Es gibt viele Gründe, Qualität mit so einer jahrzehntelangen Erfolgsbilanz nicht ohne Not zu opfern.“