Rainer Kober Heimatrebell und Vordenker

Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz im Gespräch mit Rainer Kober. Foto: /rvo

Rainer Kober setzt sich für seine Heimat Oberfranken ehrenamtlich ein wie kein anderer. Jetzt ist er für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.

 
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Er ist als Heimatrebell bezeichnet worden, als Visionär, als Motor unzähliger Projekte. Oberfranken, das beweist er in vielfältiger Weise, ist ihm ein Herzensanliegen. Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz bezeichnet ihn als ganz besondere Persönlichkeit, als vielseitig begabten und umtriebigen Mann, als einen „wahren Tausendsassa“: Rainer Kober. Jetzt hat er aus den Händen der Regierungspräsidentin den Preis der Oberfrankenstiftung für sein Lebenswerk erhalten.

Rainer Kober ist in Gablonz geboren und in Kronach aufgewachsen. Sein Urgroßvater Paul Rauschert, ein Brandenburger, hatte in Thüringen und Oberfranken eine Reihe von Porzellanfabriken aufgebaut. „Rainer Kober hat Porzellinerblut in seinen Adern“, sagte Piwernetz bei der Preisverleihung.

Abitur in Coburg

Kober, der heute in Steinwiesen im Frankenwald zu Hause ist, schrieb sein Abitur in Coburg und studierte Verfahrenstechnik an der Technischen Universität München. Nach einem Aufenthalt in den USA trat er 1965 als Betriebsleiter des Werks Steinwiesen in die Rauschert GmbH ein. 1969 wurde er in die Geschäftsleitung berufen. Ab 1976 baut er den Bereich „Verfahrenstechnik“ auf. Als das Werk Steinwiesen im Jahr 2005 vor der Schließung stand, wagte Rainer Kober in einem Alter, in dem andere an den Ruhestand denken, einen unternehmerischen Neuanfang und entwickelte mit der Marke „Kober alive“ eine Produktlinie für hochwertiges Designerporzellan. Heute ist die Firma Kober mit 75 Mitarbeitenden Spezialist für vielfältige Prozellanprodukte.

Schon diese unternehmerische Leistung nötige Respekt ab, so die Regierungspräsidentin in ihrer Laudatio. Doch zusätzlich setze sich Rainer Kober seit Jahrzehnten in Vereinen und Initiativen ehrenamtlich für den Aufbruch und die Entwicklung Oberfrankens ein. „Rainer Kober liebt seine Heimatregion von ganzem Herzen, und dies lässt in anpacken“, er wolle ganz Oberfranken voranbringen, so Heidrun Piwernetz weiter. Dank seiner Überzeugungskraft, seines Charmes und seines Einflusses als wichtiger Arbeitgeber „hat er eine Vielzahl von Projekten angestoßen“. Stets gehe es ihm darum, „Menschen zusammenzubringen. Er ist ein Regionalentwickler mit Herz und Seele, ein Macher, der enges Kirchturmdenken überwinden und eine gemeinsame Richtung finden will“.

Impulsgeber

Rainer Kober sei Impulsgeber für den Regionalmarketingverein Kronach Creativ. Das Familienportal, die Rosenmesse und die Kronacher Klassik Akademie trügen seine Handschrift. Seit 2006 organisiert er „Kronach leuchtet“. Die Veranstaltung zieht heute innerhalb von zehn Tagen bis zu 100 000 Besucher aus der ganzen Welt an und ist Vorbild für zahlreiche Nachahmerprojekte weit über die Region hinaus. Dass Oberfranken heute eine Demografie-Pilotregion ist, gehe auf seinen beständigen Einsatz zurück, Familienfreundlichkeit zu fördern und so dem Bevölkerungsverlust entgegen zu wirken.

Wichtiger Treiber

Er ist Ideengeber und Investor für das Projekt „In der Heimat wohnen“. Konkret geworden ist es in der Sanierung eines ehemaligen Geschäftshauses, in dem neun barrierefreie Wohnungen für Senioren entstanden sind. Schließlich war er als 2. Vorsitzender des Coburger Designforums Oberfranken ein wichtiger Treiber bei der Gründung der Hochschule in Kronach und einer der Vordenker des dort angesiedelten Studiengangs „Zukunftsdesign“.

„Durch sein herausragendes unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement hat Rainer Kober maßgeblichen Anteil an einer positiven Entwicklung der Region Oberfranken“, betont Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz. Den Sonderpreis der Oberfrankenstiftung habe er deshalb mehr als verdient.

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