Rambazamba-Festival 1800 Besucher lassen den Festplatz erbeben

Christian Licha

Vier Jahre mussten die Fans des Rambazamba-Festivals warten. Nun konnten sie endlich wieder ausgelassen feiern.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Itzgrund-Region hat endlich eines ihrer Highlights wieder. Nach einigen Jahren Corona-Zwangspause gab es am Freitag und Samstag, 12. und 13. Mai, in Untermerzbach wieder viel „Rambazamba in der Pampa“, wie sich das Event in den Anfangsjahren nannte. Bei der nun zwölften Auflage des Rambazamba-Festivals strömten bei freiem Eintritt rund 1800 Besucher auf den Festplatz am Sportheim.

Seit 2009 gibt es ein buntes Musikprogramm mit den unterschiedlichsten Genres und Künstlern. Auch in diesem Jahr fanden wieder Jung und Alt ihren persönlichen Favoriten unter den zehn Bands. Von Rock bis Rap, Indie bis Pop sowie Singer/Songwriter war wieder jede Musikrichtung auf der Festivalbühne vertreten. Und es wurde erstmals international. Aus Schweden reiste die Punk-Band „Rotten Mind“ in den Landkreis Haßberge an. Die vier Musiker aus der Stadt Uppsala haben bereits ihr fünftes Album veröffentlicht und präsentierten ein breites Repertoire eigener Songs.

Ganz andere Töne waren dagegen von „Time For Life“ zu hören. Die Band interpretiert Oldies, Schlager, Pop und Rock auf ihre ganz besondere Art und Weise. Dabei spiegelt die bunt gemischte Zusammenstellung der Songs den Musikgeschmack aller Bandmitglieder wider, die Klienten des sozialpsychiatrischen Zentrums in Ebern sind. Seit 2016 gibt es bereits dieses musikalische Projekt der Diakonie Bamberg-Forchheim, das im Rahmen der Beschäftigungstherapie entstand. Vor ihrem großen öffentlichen Auftritt beim Rambazamba-Festival konnten die Musizierenden bereits etwas Bühnenerfahrung auf einrichtungsinternen Feiern, Geburtstagen und bei der Mitgestaltung von Gottesdiensten sammeln.

Der Höhepunkt am Samstagabend waren zweifellos zwei Musiker mit ihrer Sängerin, die eine Rockgruppe aus den 1970er-Jahren verkörperten. Mit ihren sozialkritischen, deutschsprachigen Texten wurde damals „Ton Steine Scherben“ deutschlandweit bekannt. Nach dem frühen Tod ihres Sängers Rio Reiser stand die Band im neuen Jahrtausend in verschiedenen Formationen wieder auf der Bühne. Unter dem Namen „Kai und Funky von Ton Steine Scherben feat. Birte Volta“ präsentierte beim Rambazamba-Festival ein Trio die Songs von früher, von denen die meisten auch nach über 50 Jahren kaum etwas an Aktualität verloren haben. Gründungsmitglied Kai Sichtermann (Bass) und Drummer Funky K. Götzner stehen seit dem Frühjahr dieses Jahres zusammen mit der Singer-/Songwriterin Birte Volta auf der Bühne und halten mit Songs von Rio Reiser und den Scherben die Erinnerungen an eine rebellische Zeit wach.

Die Besucher des familiären Festivalwochenendes zeigten sich durchweg begeistert und konnten bei der Livemusik zusammen mit kulinarischen Köstlichkeiten oder dem ein oder anderen regionalen Bier vom Alltag abschalten. Einer der jüngsten Gäste war unter anderem der dreijährige Fiete, der das Musik-Erlebnis sichtlich genoss. Ausgerüstet mit einem kindgerechten Gehörschutz rockte der junge Mann auf den Schultern seiner Mama Nina Streng mit. Das Rambazamba hatte sich auch Kathrin aus Maroldsweisach ausgesucht, um zusammen mit sechs Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. „Das ist der perfekte Rahmen, um fröhlich zu sein“, sagten die jungen Frauen, die der zukünftigen Braut natürlich auch eine Aufgabe zugedacht hatten. Mit ihrem Feenstab und einem rosa Kleid durfte Kathrin den Gästen mehr oder weniger nützliche Alltagssachen verkaufen, um ihre „Mitgift“ etwas zu erhöhen.

Die 80 Helfer des Rambazamba e. V. mit ihrem Vorsitzenden Nils Schmidbauer hatten sich als Veranstalter wieder volle Mühe gegeben, das Festival zu einem Erlebnis werden zu lassen. „Wir wollen allen Altersgruppen auf unserem Festival etwas bieten“, sagte auch Florian Zang, der seit dem Gründungsjahr regelmäßig mithilft. Dank Spenden und Sponsoring zahlreicher Firmen ist es dem Verein möglich, jedes Jahr aufs Neue das Festival auszurichten. Großzügige Unterstützung erfährt das Organisationsteam auch von der Gemeinde Untermerzbach, insbesondere Bürgermeister Helmut Dietz und dem Bauhof, wofür sich die Verantwortlichen sehr dankbar zeigen. Auch das Rote Kreuz ist mit der SEG Betreuung aus Untermerzbach jedes Jahr vertreten, um die Veranstaltung mit ihrem Sanitätsdienst abzusichern. Zwar gab es für die Ehrenamtlichen sehr wenig zu tun, aber das ist auch gut so. Beide Festtage verliefen wie gewohnt friedlich, ohne besondere Vorkommnisse.

Bilder