Rathaus Pressig Vom Dach bis zum Keller ist alles picobello

Karl-Heinz Hofmann
Ein barrierefreier Zugang durch einen Außenlift ermöglicht auch Rollator- und Rollstuhlfahrern oder sonstig gehbehinderten Menschen einen leichten Zugang ins Rathaus und auch ins obere Stockwerk, wo sich Bürgermeisterbüro, Sitzungssaal und Trauungszimmer befinden. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Hell, barriere- und zu 100 Prozent schimmelfrei: Die Sanierung ist endlich so gut wie abgeschlossen. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.

 
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Pressig - Lange mussten Besucher und Mitarbeiter die Baumaßnahmen im Rathaus ertragen. Nun ist man bis auf Kleinigkeiten mit den energetischen Sanierungsmaßnahmen fertig und hat auch einen barrierefreien Zugang mit einem Außenlift installiert. Es ist eine durchweg gelungene Sanierung: In den hellen Räumen wurde auch viel für die Annehmlichkeiten der Bürger getan. Allerdings ist derzeit die Besuchszeit noch stark eingeschränkt.

Das Rathaus Pressig besteht aus zwei Baukörpern. Das ursprüngliche Gebäude stammt aus den Jahren 1922/23. In den 1980er Jahren kam ein Verbindungsbau zur „Weißen Schule“ hinzu. Hier war zunächst die Feuerwehr untergebracht. Nach deren Umzug ins neue Feuerwehrhaus im Jahr 1995 wurde der Verbindungsbau zwischen Rathaus und „Weißer Schule“ für die Rettungswache installiert. Der darüber befindliche Raum dient als Sitzungssaal. Im Jahr 2015 fanden erste Gespräche über eine Generalsanierung des Rathauses statt.

Als der Kostenvoranschlag mit 1,782 Millionen präsentiert wurde, war schnell klar, diese Investitionssumme wird der Markt Pressig nicht schultern können. So wurde die Planung umgestellt auf eine energetische Sanierung mit staatlichen Fördermitteln aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP). Im Jahr 2017 begannen die Maßnahmen, in denen auch der barrierefreie Zugang, sowie auch die Einrichtung einer rollstuhlgerechten WC- Anlage eingeplant wurden. Ferner wurden die Dacheindeckung, das Wärmedämmverbundsystem, Fenster- und Rolladenarbeiten, eine neue Haupteingangstür sowie die Kellerdeckendämmung durchgeführt. Die Kosten wurden hierfür mit 470  000 Euro veranschlagt.

Fäulnis unterm Dach

Beim Dachdecken wurden allerdings erhebliche Schäden festgestellt: Eintretendes Wasser hatte für Fäulnis am Holz gesorgt. Es wurde eine umfangreiche Schimmeluntersuchung- und Beseitigung durchgeführt. Für den im Erdgeschoss ebenfalls vorgefundenen Schimmel war die Ursache aber Feuchtigkeit, die aus dem Keller aufstieg. Um dem entgegenzuwirken, wurde eine sogenannte Großeschmidt- Heizung installiert.

Es folgten, ab dem Jahr 2019 umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss. Die Diensträume wurden mit einem wohnlichen Belag ausgestattet. In den Verkehrswegen wurde mit einem hochwertigen Kautschukbelag ein homogener, strapazierfähiger und vor allem leicht reinigbarer Boden verlegt. Die Farben hellgrau und blau nehmen Bezug auf die Außenfassade. Die blauen Streifen und Dreiecke dienen als Leitsystem zu den einzelnen Büros. Auch die Heizungs-, Sanitär- und Elektro- Installationen wurden komplett erneuert, ebenso die komplette Daten- und Netzwerktechnik. Überall wurden energieeffiziente LED- Beleuchtung integriert. Die Büroausstattung wurde komplett neu angeschafft. Die Arbeiten im Erdgeschoss werden mit rund 443 000 Euro beziffert. Die Gesamtkosten in Verbindung mit der energetischen Sanierung belaufen sich auf circa 914 500 Euro.

Bürgermeister Stefan Heinlein dankt den bauausführenden Firmen und dem Marktgemeinderatsgremium, wie seinem Bürgermeister-Vorgänger Hans Pietz, die im Wesentlichen für die Vorplanungen und Durchführung verantwortlich zeigten. Besonderer Dank gebühre dem Architekturbüro 3 D Detsch Kronach und natürlich den Mitarbeitern, die während der gesamten Bauzeit, Lärm, Staub und weitere Unannehmlichkeiten ertragen mussten.

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