Die Spannung stieg, als er auf die Kosten zu sprechen kam. Er geht von einer ungefähren Investitionssumme von 14 Millionen Euro aus. „Und das ist nur eine Momentaufnahme“, hielt Christian Wutke unmissverständlich fest. Auf Nachfrage von Elmar Palauneck erläuterte Bürgermeister Marco Steiner (FW), dass er nur auf Grundlage einer Vorplanung von der Regierung von Oberfranken keinerlei Auskunft bekäme, wie hier eine Förderkulisse aussehen könne. Hierzu müssen nach seinen Worten die Entwurfsplanungen nach Leistungsphase drei vorliegen. „Mir ist bewusst, dass wir hier ein gewisses Risiko eingehen“, bestätige Marco Steiner.
Wolfgang Hacker wollte nicht nur wissen, wie hoch die Kosten für diese Leistungsphase seien, für ihn war auch wichtig zu erfahren, ob sich die Architekten mit dem Thema eines Neubaus und der Arbeitswelt in sechs Jahren beschäftigt haben. Christian Wutke führte aus, dass für den nächsten Schritt im Verfahren etwa 1,5 Prozent der Baukosten als Honorar veranschlagt werden müssen (210 000 Euro). Einem Neubau erteilte er eine klare Absage. „Sie brauchen ein Grundstück und müssten dann noch ein stabiles Gebäude abreißen“, antwortete er in Richtung des Stadtrates.
Wutke arbeitete heraus, dass eine Sanierung energetisch und wirtschaftlich die nachhaltigste Lösung sei. Zum Thema Arbeitsplatz der Zukunft meinte der Architekt, dass sich eine Verwaltung nicht im Homeoffice abbilden lässt. Marco Steiner ergänzte: „Wir schaffen keine Arbeitsplätze für Mitarbeiter, die noch nicht da sind.“
Elmar Palauneck wollte vor dem nächsten Schritt erst sichergestellt haben, wo die Verwaltung untergebracht wird. „So ein Glück wie Living Glass werden wir nicht mehr haben“, meinte der CSU-Mann. Dem widersprach Bürgermeister Steiner. Es war nach seinen Worten kein Glück, sondern das Ergebnis einer zielorientierten Arbeit, dass man die Schulen in die genannten Gebäude auslagern konnte. Steiner machte klar, dass er zum jetzigen Zeitpunkt niemanden finden werde, der ihm für mehr als zwei Jahre entsprechende Räumlichkeiten reserviert.
Stefan Zapf kritisierte, dass ihm nur ein Vorschlag zur Gestaltung des Rathauses präsentiert wurde. „Ich habe die Wahl zwischen Schnitzel und Schnitzel“, beschrieb er sein Dilemma. Marco Steiner erläuterte, dass die Architekten sechs Vorschläge ausgearbeitet hätten, die allesamt mit den Amtsleitern besprochen wurden. Die aus Sicht der Verwaltung beste Lösung wurde nun dem Stadtrat präsentiert. „Wir drehen uns im Kreis, wenn wir versuchen, jede Kleinigkeit vorab zu klären“, sagte er.
Ein Versuch von Wolfgang Hacker, eine Vertagung zu erreichen, scheiterte. Eine Mehrheit wollte eine Entscheidung fällen – und tat dies dann auch.