Wie lange kann die Löwin im Wald überleben?
Laut Einschätzungen von Experten aus Zoo und Tierpark in Berlin käme eine Löwin in den Sommermonaten durchaus in einem heimischen Waldstück zurecht. In einem ihr unbekannten Terrain könne davon ausgegangen werden, dass sie sich ins Unterholz zurückziehe und nicht aktiv den Kontakt zum Menschen suche, teilen die Einrichtungen mit.
„Auch die Gefahr, dass ein Wildtier auf freier Fläche wie beispielsweise im Wald, Park oder Feld einen Menschen direkt angreift ist geringer, als wenn es sich in einem Wohngebiet in die Enge getrieben und bedroht fühlt.“
Was passiert, wenn das Tier gefunden wird?
Noch ungeklärt ist das Schicksal des Tieres, sollte es gefunden werden. Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagt, es seien eine Tierärztin und zwei Jäger mit Waffen mit vor Ort. Wenn man das Tier finde, werde entschieden, ob man mit Betäubung arbeite oder es erschießen müsse.
Wenn ein Tier in freier Wildbahn gefangen werden sollte, werde Tele-Injektion mit einem Narkosegewehr eingesetzt, erklärt May Hokan von der Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF). Das könnten am besten etwa Zootierärzte, die mit solchen Situationen auch unter Stress gut umgehen könnten.
Narkose-Pfeil oder Erschießen: Was ist die Alternative?
Die Tierärztin schildert mögliche Probleme: „Wenn man so einen Löwen trifft, fällt der nicht direkt um und schläft ein. Es gibt eine Stressphase. Er hat diesen Pfeil im Hintern, wird erst mal losrennen und Radau machen.“ Dies dauere einige Minuten, auch abhängig von der Art des Narkosemittels. „Wir haben dann eine schwierige Phase, bevor das Tier einschläft und man sich dem Tier nähern kann.“
Theoretisch denkbar wäre auch ein Abschuss. „Je nachdem wie die Situation wahrscheinlich von Tierarzt und Polizei eingeschätzt wird, wird das Tier in solchen Situationen auch erschossen“, sagt May Hokan. „Dabei muss natürlich die Sicherheit gegeben sein, dass da keine Menschen in der Nähe sind. Das ist auch nicht so einfach.“