BSW will konstruktive Oppositionsarbeit leisten
BSW-Chefin Sabine Zimmermann stellte klar, dass ihre Partei auch in der Opposition mit der CDU und der SPD im Gespräch bleiben wolle. "Da werden wir sehen, was wir mitgestalten können." Ob das BSW eine CDU-geführte Minderheitsregierung unterstützen werde, ließ sie genauso offen wie die Frage, ob man Kretschmer bei der Wahl zum Ministerpräsidenten unterstütze. "Die Frage werden wir dann beantworten, wenn es soweit ist."
Zimmermann warf den potenziellen Koalitionspartnern vor, einem Bekenntnis zum Frieden nicht zustimmen zu wollen: "Wer so Politik macht, verliert die Menschen im Land", erklärte die Landesvorsitzende. "Dieser furchtbare und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands in der Ukraine beunruhigt so viele auch bei uns in Sachsen, dass eine neue Landesregierung diese Sorgen und Ängste aufgreifen muss. Wer das nicht tut, verschließt Augen und Ohren."
Sondierung von Beginn an schwierig
Die Sondierungen hatten sich von Beginn an schwierig gestaltet. Am 25. Oktober wurde sie auf Betreiben der SPD unterbrochen, nachdem ein Großteil der BSW-Abgeordneten im Landtag für den AfD-Antrag auf einen Corona-Untersuchungsauschuss gestimmt hatten. Für das BSW war das aber genau wie das Thema Frieden eine Frage der Glaubwürdigkeit.
Laut Verfassung muss der sächsische Ministerpräsident innerhalb von vier Monaten nach Konstituierung des neuen Landtags gewählt werden. Die Frist läuft Anfang Februar 2025 aus. Andernfalls ist das Parlament aufzulösen und eine Neuwahl steht an.