Warum Scholz ins Kanzleramt zurückkehrt
Seine Leidenschaft sind Bücher. Zeit hätte er nun zum Beispiel für die etwa 700-seitigen Memoiren, die seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU) ihm zugeschickt hat - falls er sie inzwischen nicht schon gelesen hat. Dass er das fest vorhat, hatte er vor einiger Zeit mal im Podcast "Das Scholz-Update" verraten. "Weil ich sie mag, und wir auch gut miteinander zusammengearbeitet haben."
Scholz ist mit Merkel während seiner Kanzlerschaft im Gespräch geblieben. Gut möglich, dass er sich jetzt öfter mal mit ihr trifft. Die beiden verbindet, dass sie sich ganz und gar nicht mit dem künftigen Kanzler Friedrich Merz (CDU) verstehen. Eine gute Grundlage für lebhafte Gespräche.
Die beiden haben noch etwas gemeinsam. Sie werden in absehbarer Zeit ins Kanzleramt zurückkehren. Aber nur als Gemälde in die Porträtgalerie im ersten Stock der Regierungszentrale. Merkel hat dieses Projekt in den letzten Jahren schleifen lassen, will aber noch in diesem Jahr liefern. Scholz hat auch schon einen Künstler im Blick, aber noch nicht verraten wen.
Wie er in die Geschichte eingehen will: "Man hat sich bemüht"
Und wie will Scholz selbst in Erinnerung bleiben? Was sollte in den Geschichtsbüchern über ihn stehen? "Es gibt dazu keinen besseren Satz als den, von dem Willy Brandt mal sagte, dass er ihn gerne auf seinem Grabstein lesen wollte", sagte er im Januar auf diese Frage in einem "Stern"-Interview. Der Satz laute: "Man hat sich bemüht."