Regiomed-Klinikum Verdi Coburg „empört“ über Entlassungen

Die drohenden Kündigungen am Coburger Klinikum empören Verdi. Coburgs Ortsvereinsvorsitzende Anni Schuhmann-Demetz spricht von einem „verheerenden Signal“ – und nimmt Landrat und OB in die Pflicht.

 
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Mehrfach hatte Verdi für eine kommunale Trägerschaft des Coburger Klinikums demonstriert, so auch im Vorfeld der Sitzung von Stadtrat und Kreistag im Mai. Foto: NP-Archiv/Michael von Aichberger

„Mit großer Empörung und Fassungslosigkeit verfolgen wir die jüngsten Entwicklungen am Coburger Klinikum“, heißt es in einer Stellungnahme des Verdi-Ortsvereins Coburg, die Vorsitzende Anni Schuhmann-Demetz am Samstagvormittag verschickt. Es sei „unfassbar“, dass wenige Wochen vor der Übernahme durch den privaten Klinikkonzern Sana betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden sollen.

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„Die Belegschaft ist verunsichert, der Betriebsrat ist zu Recht in Alarmbereitschaft und die Verantwortlichen bei Regiomed halten sich mit wichtigen Informationen bedeckt.“ Schuhmann-Demetz spricht von einer „Respektlosigkeit“ gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten Jahren alles gegeben hätten, um das Krankenhaus am Laufen zu halten – trotz schwieriger Bedingungen.

Die geplanten Entlassungen seien ein verheerendes Signal an die gesamte Region. Gerade in Zeiten, in denen die Gesundheitsversorgung für alle Menschen sichergestellt werden müsse, dürften nicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als erstes Opfer von „Optimierungsmaßnahmen“ herhalten.

Verdi verweist in der Stellungnahme darauf, dass Landrat Sebastian Straubel und Oberbürgermeister Dominik Sauerteig nun zwar scharfe Kritik geäußert hätten. Doch: Beide – und alle an der Entscheidung einbezogenen Gremien – seien maßgeblich an den Verhandlungen über den Verkauf des Coburger Klinikums beteiligt gewesen. „Sie haben diesen Prozess begleitet und abgesegnet. Wer also den Verkauf mitverhandelt hat, trägt auch eine Verantwortung für die Folgen.“

Es reiche nicht aus, im Nachhinein die Schuld allein auf Regiomed oder Sana zu schieben. Landrat und OB stünden in der Pflicht sicherzustellen, dass der Übergang des Klinikums ohne betriebsbedingte Kündigungen und ohne Gefährdung der Gesundheitsversorgung der Region stattfinde.

Der Verdi-Ortsverein Coburg fordere einen Stopp der betriebsbedingten Kündigungen. Regiomed, Sana sowie OB und Landrat müssten sich ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten und der Region bewusst sein und Lösungen finden, die keine Entlassungen beinhalten.