Regiomed Linke fordert Rücktritte

Fordert den Rücktritt des Regiomed-Geschäftsführers und zweier Aufsichtsratsmitglieder: Steffen Harzer. Foto: Bastian Frank

Die Linke im Kreistag Hildburghausen wirft zwei Aufsichtsräten und dem Geschäftsführer beim Thema Regiomed Versagen vor.

 
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Nach den Entwicklungen im kommunalen Klinik-Verbund, den erneut eine finanzielle Schieflage plagt, hat Die Linke im Kreistag Hildburghausen personelle Konsequenzen gefordert. Statt „jetzt die Gesundheitsministerien in Bund und Land verantwortlich machen zu wollen für Misswirtschaft im Klinikverbund und die durch CDU und FDP vor Jahren durchgedrückte Umstellung des deutschen Gesundheitssystems auf profitorientierte Strukturen“, sollten Michael Musick als Regiomed-Geschäftsführer sowie Landrat Thomas Müller und sein Parteikollege Klaus Brodführer (beide CDU) als Aufsichtsräte „ihren Hut nehmen“, forderte der Fraktionsvorsitzende von Links/Aktiv, Steffen Harzer, in einer Pressemitteilung. „Das Versagen der Herren Musick, Müller und Brodführer ist Grund genug, dass diese sofort zurücktreten und den Weg freimachen, um die kommunale Gesundheitsvorsorge des Landkreises langfristig zu sichern.“ Das könne nur gelingen, wenn in künftigen Aufsichtsratsstrukturen nicht ausschließlich die Fraktion des Landrates vertreten sei, sondern „insbesondere bisher offenbar fehlender Sachverstand“.

Nach dem im Kreistag Hildburghausen sehr umstrittenen Grundsatzbeschluss vom Freitag der vorigen Woche zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit der Regiomed-Krankenhäuser und der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Hildburghausen, Sonneberg, Coburg und Lichtenfels ab 1. Januar 2024, warf Harzer Musick und Müller vor, sie hätten in den vergangenen Monaten Vertrauen verspielt sowie die Gesundheitsversorgung im Landkreis Hildburghausen und damit Arbeitsplätze in der Hennebergklinik, den MVZ und der Reha-Klinik Masserberg gefährdet. „Wer glaubt, dass die Herren angesichts der Situation nun endlich mit offenen Karten spielen, sieht sich nach der Sondersitzung des Kreistages getäuscht“, schreibt Steffen Harzer. Den Mitgliedern des Kreistages seien notwendige Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Regiomed-Kliniken vorenthalten worden. „In der Sondersitzung gedachten weder Geschäftsführung noch die Aufsichtsräte Müller und Brodführer die notwendige Transparenz herzustellen.“ Den Wahrheitsgehalt der gefiltert wirkenden Aussagen könne der Kreistag nicht nachprüfen. „Fragen und Verweise auf Widersprüche in den Aussagen wurden vom Tisch gewischt oder als Standortverrat diffamiert.“

Harzer kritisiert Entscheidungen

Harzer wirft Musick und Müller Fehlentscheidungen vor, die sich auf das Krankenhaus Hildburghausen ausgewirkt hätten – wie die Schließung von Geburtshilfe, Gynäkologie, Labor, Sterilisation und Küche am Standort, der „innerhalb eines Jahres 1000 Patienten verloren hat“. Die verbliebene Geriatrie „kompensiert dies nicht“.

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