Mehr als ein Jahrzehnt ist es her, als Bernd Drechsel den Ruf als „Stromrebell“ erwarb. Er klagte damals – unterstützt vom Textilverband – gegen die EEG-Umlage. Jene Abgabe, die nach Intention der Politik zur Finanzierung der Energiewende beitragen sollte, die aber zunehmend gerade energieintensive Betriebe wie Drechsels Familienunternehmen belastete. Dem Geschäftsführer waren die hohen Energiepreise hierzulande schon damals ein Dorn im Auge – und sind es heute noch. Er fürchte um die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens, wenn sich nichts ändere, sagt er. Und fordert: „Die notwendige Rückendeckung für die heimische Industrie muss von der Politik kommen – und zwar bald.“ Sonst falle ein Großteil der Betriebe dauerhaft weg – durch Insolvenz, Schließung oder Abwanderung ins Ausland, „wo Arbeitsplätze und Steuereinnahmen noch wertgeschätzt werden“.