Regionalsport "Die Vorfreude ist riesig"

Christopher Wolf fiebert dem Saisonstart des BBC Coburg entgegen. Der Kapitän über die Hygienemaßnahmen im Training, Zuschauer in der Arena und Ziele für die neue Pro B-Spielzeit.

 
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Herr Wolf, Mannschaftstraining für Profiteams ist wieder möglich, die Fitnessstudios sind ebenfalls geöffnet. Wie sieht der Trainingsalltag beim BBC Coburg derzeit aus?

Wir sind seit dem 1. Juni wieder im Training und arbeiten vor allem individuell mit unseren Trainern zusammen. Damals durften wir ja nur unter strengen Auflagen individuell trainieren. Da jetzt das Teamtraining wieder erlaubt ist, wird es natürlich umso mehr Spaß machen. Wir trainieren jeden Tag und wechseln uns im Moment mit Kraft-, Athletik- und Individual-Einheiten ab.

Welche Einschränkungen oder Vorgaben gibt es, abgesehen von der Maskenpflicht beim Betreten oder Verlassen der Halle?

Es gibt verschiedene Ein- und Ausgänge, auch das Duschen nach dem Training ist noch nicht überall erlaubt. Anfang Juni war es auch verboten, mit Körperkontakt zu trainieren, sodass jeder an einen eigenen Korb musste mit seinem eigenen Ball. Dieser wurde vor dem Training und auch danach desinfiziert. Abstand war da die oberste Regel.

Sie mussten sich viele Wochen mit Individualtraining fit halten. Wie groß war die Freude, nun wieder im Team trainieren zu können?

Unsere offizielle Pre-Season fängt erst am 31. August an. Wir hatten also noch kein richtiges Teamtraining. Allerdings waren wir schon oft zusammen in der Halle und haben mehrere Spielchen bis 15 oder 21 gegeneinander gemacht. Der Spaß stand dabei aber im Vordergrund.

Valentino Lott hat Trainer-Urgestein Ulf Schabacker als Headcoach abgelöst. Wie unterscheiden sich die beiden in der täglichen Arbeit?

Jeder Trainer hat natürlich seine eigene Philosophie. Ulf war ja sein Leben lang schon Trainer und hat dort über Jahre sein Konzept und seine Philosophie entwickelt, Valentino ist jetzt das erste mal Headcoach bei einem Profiteam und wird sicherlich noch an seiner Philosophie und seinem Konzept feilen. Insgesamt sind es natürlich verschiedene Typen mit unterschiedlichen Herangehensweisen in Bezug auf Trainingsinhalte und Spielzüge, aber in Sachen Einsatz, Wille und Leidenschaft wollen beide immer einhundert Prozent sehen.

Jessica Miller ist neu im Trainerteam und bringt Erfahrung als Profisportlerin sowie Videocoach in der WNBA mit, der höchsten Frauen-Spielklasse in den USA. Welche Impulse erhoffen Sie sich von ihr?

Ich denke, sie kann jeden Spieler auf ein höheres Niveau bringen, weil sie selbst auf dem allerhöchsten Level gespielt hat. Ihre Trainingsinhalte sind sehr intensiv und ich habe das Gefühl, dass sie mir persönlich auch sehr weiterhelfen kann. Sie passt auf jeden Fall sehr gut in unser Team und hat Spaß an ihrem Job.

Sie gehen auch in der neuen Saison wieder für den BBC ins Rennen, mit Ihnen vier weitere Profis aus der vergangenen Spielzeit. Wie wichtig ist es, dass der Kern des Teams zusammenbleibt?

Es ist sehr erfreulich, dass der Kern zusammenbleibt, weil wir uns alle sehr gut verstehen. Wir hatten nach dem großen Umbruch letztes Jahr allerdings auch sehr großen Erfolg, obwohl es viel Kritik dafür gab. Im Endeffekt war es richtig, das Office neu zu besetzen und Spieler zu tauschen. Da es letztes Jahr aber so erfolgreich war, ist es jetzt natürlich auch der richtige Schritt, den Kern zusammenzuhalten. Die Jungs identifizieren sich voll mit dem Verein und das ist das Wichtigste.

Tidjan Keita wechselt nach Kirchheim. Princeton Onwas wird ebenfalls mit dem Pro A-Ligisten in Verbindung gebracht. Wie bitter wäre es, wenn gleich beide Spieler Coburg verlassen würden?

Natürlich wäre es sehr schade, da beide super ins Team gepasst haben. Vor allem Prince war in meinen Augen der beste Spieler der Liga. Es wäre schön, wenn er zurückkommen würde. Ich bin mit ihm jede Woche in Kontakt und wünsche ihm natürlich nur das Beste, egal wie er sich letztendlich entscheiden wird.

Mit Lucas Wobst kommt ein junger Flügelspieler aus Erfurt nach Coburg. Wie bewerten Sie den Transfer?

Lucas hat sich gleich von Anfang an in Coburg gut eingelebt und teilt viele Gemeinsamkeiten und Werte, die im Team sehr geschätzt werden. Er ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler, der uns sicherlich weiterhelfen wird.

Der Saisonstart ist erst für Mitte Oktober geplant, der BBC startet mit dem Auswärtsspiel in Koblenz in die neue Pro B-Spielzeit. Wie groß ist die Vorfreude?

Die Vorfreude ist riesig auf die neue Saison. Gleich beim absoluten Liga-Favoriten auswärts zu starten, ist direkt eine großartige Bewährungsprobe für unser junges Team.

Mindestens die ersten beiden Heimspiele müssen ohne Zuschauer stattfinden. Wie es danach weitergeht ist offen. Wie ist Ihre Einschätzung?

Ich hoffe natürlich, dass durch geeignete Hygienekonzepte ein Zuschauerbetrieb in der HUK-Arena möglich ist. Genug Platz ist ja vorhanden.

Das Coburger Team qualifizierte sich in der abgebrochenen Saison erstmals für die Playoffs, dann kam Corona. Ist die Teilnahme an der Meisterschaftsrunde in der neuen Saison wieder das erklärte Ziel?

Natürlich wollen wir wieder in die Playoffs. Ein offizielles Ziel gibt es bisher aber noch nicht, da der offizielle Pre-Season-Start erst am 31. August ist. Dann wird natürlich auch über die Ziele gesprochen. Dass wir aber in die Playoffs wollen, steht außer Frage.

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