Bamberg/Coburg - "Ich kann mich in den letzten zehn Jahren nicht erinnern, dass ich Spiele gesehen habe, wo unser Team so hilflos aufgetreten ist." Michael Stoschek, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bamberger Basketball GmbH, zieht eine vernichtende Bilanz der abgelaufenen Saison. "Wir mussten uns anstrengen, gegen Aufsteiger noch mit ein paar Punkten zu gewinnen", resümiert er auf Brose TV, wo ein Zusammenschnitt eines Interviews mit Radio Bamberg und der Mediengruppe Oberfranken zu sehen ist, und ergänzt: "Wir sind an einem absoluten Tiefpunkt. Vor uns hat noch nicht einmal ein Aufsteiger Respekt." Der Brose-Mann verweist auf den zweithöchsten Etat der Liga und dass die sportliche Leistung über die ganze Saison noch nie so schlecht im Verhältnis zum finanziellen Aufwand gestanden habe. "Irgendwo muss man erkennen, dass inzwischen ein Systemfehler bei uns herrscht."

Stoschek spricht von Druck, ohne den es im Leistungssport auf höchstem Niveau nicht gehe, und kritisiert den Führungsstil des entlassenen Trainers Chris Fleming, der versucht habe, auf kameradschaftlicher Basis und mit positiver Verstärkung ein Team zu führen. Ihm, Stoschek, tue es "menschlich unheimlich leid", dass Fleming keinen Erfolg mehr hatte, aber man müsse akzeptieren, dass der Erfolg radikal zurückging. Stoschek: "Es ist normal, dass nach sechs Jahren die Energie draußen ist." Die Entscheidung, sich von Fleming zu treffen, sei nicht leicht gefallen, auch weil er ihn sehr schätze. Aber er falle materiell nicht in ein Loch, habe einen Vertrag bis 2016 und bekomme Geld, solange er keinen neuen Job hat.