Regionalsport Karate-Kids werben für die Region

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Die Kampfkünste des bundesdeutschen Karate-Nachwuchses werden am 27. Oktober in der HUK-Coburg-Arena zu bestaunen sein. Der TSV Scherneck richtet auf der Lauterer Höhe die Deutsche Schüler-Meisterschaft aus. Quelle: Unbekannt

Der TSV Scherneck richtet im Oktober die Deutsche Meisterschaft der Schüler aus. Hauptorganisator Walter Sosniok verspricht packende Kämpfe in der HUK-Coburg-Arena. Er hofft auf weit mehr als 1000 Zuschauer.

 
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Scherneck/Coburg - Ein wenig wurmt es ihn schon, dass sich die Modell-Kunstflieger vorgedrängt haben. Richtig böse ist ihnen Walter Sosniok als fairer Sportsmann deswegen allerdings nicht. Der Karate-Abteilungsleiter des TSV Scherneck hatte gehofft, dass seine Veranstaltung am Samstag, 27. Oktober, die erste Deutsche Meisterschaft wäre, die in der neuen HUK-Coburg-Arena stattfindet. Doch reißen sich diese Premiere nun die Indoor-Piloten unter die Nägel, wenn sie am 17. und 18. März ihre nationalen Champions auf der Lauterer Höhe ermitteln.

"Eine Wahnsinns-Halle"

Umso akribischer arbeitet der 62-jährige Witzmannsberger nun mit den Helfern aus seinem Schernecker Verein daran, dass die Deutsche Meisterschaft der Karate-Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren in dieser, wie er schwärmt, "absoluten Wahnsinns-Halle, in der ein einzigartiger Arena-Charakter rüber kommt, zu einem beeindruckenden Erlebnis für Sportler und Zuschauer werden wird." Die Zuschauerzahl von der letztjährigen "Deutschen" mit rund 500 Besuchern in Lübeck soll in Coburg mindestens verdoppelt werden. "Mehr als 500 Teilnehmer und weit über 1000 Zuschauer" hält Sosniok in der Vestestadt für realistisch, wenn man bedenke, dass Lübeck angesichts der geografischen Lage im Vergleich absolutes deutsches Randgebiet ist.

Als er Mitte 2011 im Sportamt Coburg seine Idee unterbreitet habe, sei er bei Amtsleiter Eberhard Fröbel und bei Ronny Göhl sofort auf offene Ohren gestoßen. "Man hat auf der Stelle mit Freude volle Unterstützung zugesagt", freut sich der erfahrene Karate-Lehrer. Er verspricht bereits heute "heiße Kämpfe in der Wettkampf-Form Kumite und bei den Kata-Vorträgen, speziell im Finale". Und fügt an: "Ich hoffe, dass mich die Coburger nicht im Stich lassen." Denn eine gelungene nationale Meisterschaft, wie der TSV Scherneck bereits im vergangenen Jahr in Ahorn eine DM der Länder und der Masters-Klasse zur vollsten Zufriedenheit des Deutschen Karate-Verbandes ausgerichtet habe, sei tolle Werbung für die Stadt Coburg und die Region. Und zudem ein Impuls für die seiner Ansicht nach angebrachte Wiederbelebung der Karate-Szene in Coburg, wie der 62-jährige Träger des 6. Dan sie anstrebt.

Am 27. Oktober dieses Jahres wird nicht nur die 40 Mitglieder starke Karate-Abteilung des TSV Scherneck im Funktionärs- und Wettkampfbereich konzentrierte Arbeit verrichten, sondern auch diesmal wird sich der Großteil der gesamt mehr als 600 TSV-Mitglieder, mit 1. Vorsitzendem Harald Schneider an der Spitze, in das Projekt einbringen, ist sich Walter Sosniok sicher. Die Vorbereitungen laufen bereits. Besonders wichtig ist dabei das Catering, dessen Erlös zusammen mit einem Verbandszuschuss dafür sorgen soll, dass nach Abzug der 1500 Euro Hallenmiete und weiterer Kosten für den Verein am Ende etwas übrig bleibt.

Mit der Vergabe der DM nach Coburg würdigt der Verband die vom TSV bereits bewiesenen organisatorischen Fähigkeiten. Der Vizepräsident des DKV und Präsident des Bayerischen Karate-Bundes (BKB), Wolfgang Weigert, hat seinen Besuch im Oktober bereits zugesagt.

Walter Sosniok ist sich sicher, dass sich von den heimischen Nachwuchs-Talenten aus der Region bei der Bayerischen Meisterschaft Ende September in Roding einige für die DM in Coburg qualifizieren werden. Dass sie dort allerdings auch für Medaillen-Plätze in Frage kommen, erwartet er nicht. Was dem sportlichen Wert des Events aber nicht abträglich sein dürfte.

Freund Antonio Espinos

Und wenn es schon mit der ersten DM für die neue Halle nicht geklappt hat, wird Walter Sosniok nun eben alles daran setzen, im September 2013 eine erste "German Open" in die HUK-Arena zu holen. Bei seinen Kampfrichter-Einsätzen in Adeje auf Teneriffa, in Rotterdam und in Las Vegas wird er auch den Präsidenten des Karate-Weltverbandes treffen. "Antonio Espinos ist mein Freund", sagt Sosniok. Und dieser Freund kann Einfluss nehmen, ob neben einer Paris-Open" oder einer "Istanbul Open" bald vielleicht auch eine "German Open Premier League Coburg" denkbar ist. Bei der Schüler-DM dürfen die Vestestadt und der TSV Scherneck schon einmal etwas Werbung in diese Richtung machen.

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