Regionalsport Olaf Teuchert wirft das Handtuch

Von

Der 45-Jährige legt das Traineramt beim FC Coburg mit sofortiger Wirkung nieder. Nachdem die Vertragsverhandlungen ins Stocken geraten sind, macht er den Weg frei für einen Neuanfang.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - "Ich denke, mir blutet das Herz am meisten", sagt Olaf Teuchert, nachdem er seinen sofortigen Rücktritt als Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Coburg erklärt hat. "Ich habe in den vergangenen Jahren wahnsinnig viel Energie reingesteckt." Als Grund, warum er nach über neun Jahren als Übungsleiter beim DVV und später beim FC das Handtuch geworfen hat, nennt er die ins Stocken geratenen Vertragsverhandlungen für die kommende Saison 2013/14.

Sascha Heuschkel bestätigte Teucherts Rücktritt am Montag. Der Sportliche Leiter des FC trainiert die erste Herrenmannschaft derzeit zusammen mit Stürmer-Urgestein David Reich interimsmäßig. Beide haben das Team bereits beim 3:0-Sieg im Testspiel gegen den Landesligisten FC Burgkunstadt am Samstag betreut. Gestern Abend wurde die Mannschaft, aktuell Bezirksliga-Neunter, über das definitive Ende der Zusammenarbeit mit Teuchert informiert.

Große Verdienste

Nachdem mehrere Termine mit der Vorstandschaft geplatzt waren, sah Olaf Teuchert keine Vertrauensbasis mehr für eine weitere Zusammenarbeit. "Ich möchte den Weg frei machen für einen Neuanfang", so der 45-Jährige, der sich vor allem in den schweren Zeiten, als beim DVV die Insolvenz lief, große Verdienste erworben hat.

"Zusammen mit Dieter Beck und Thomas Teuchert habe ich damals die Mannschaft am Leben gehalten" sagt der Coburger nicht ohne Stolz. Damit wurde das Spielrecht erhalten, das der neue Verein FC Coburg schließlich übernehmen konnte. Olaf Teuchert war bereits am vergangenen Mittwoch zurückgetreten. Versuche, ihn am Wochenende noch umzustimmen, schlugen fehl. Sascha Heuschkel erläutert warum: "Wir arbeiten derzeit an der Ausrichtung für die neue Serie, vor allem in Hinsicht auf das Nachwuchsleistungszentrum. Nach dem Evaluierungsgespräch mit dem Bayerischen Fußballverband müssen wir alles überprüfen. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir Olaf deshalb noch keine Zusage für die kommende Saison geben."

Durch Teucherts Rücktritt und die Tatsache, dass diese Nachricht in Fußballerkreisen schnell die Runde machte, seien die FC-Verantwortlichen unter Zugzwang geraten, wollten sich aber nicht zu einem Schnellschuss zwingen lassen. "Er hätte vielleicht erst einmal eine Nacht drüber schlafen sollen", sagt Heuschkel. "Olaf ist ein guter Trainer, aber auch ein emotionaler Typ. Er wollte nicht warten."

Wer die Nachfolge antreten wird, ist offen. Denkbar ist, dass der Klub einen Trainer verpflichtet, der sofort einsteigt. Oder es geht mit der aktuellen Interimslösung weiter und der Neue beginnt seinen Job im Sommer. Letzteres favorisiert der Sportliche Leiter allerdings nicht: "David Reich und ich haben viel Stress im Beruf. Ich glaube, dass das nicht so homogen laufen würde."

Keine schmutzige Wäsche

Olaf Teuchert will keine schmutzige Wäsche waschen, dazu liegt ihm der Klub nach eigener Aussage zu sehr am Herzen. "Ich werde dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn er Hilfe braucht."

Er habe den Eindruck gehabt, dass zweigleisig geplant werde. Da er offensichtlich als Übungsleiter in Frage stehe, habe er sich entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen. "Damit kann der FC einen neuen Trainer installieren. Es muss weitergehen, für beide Seiten", sagt der Coburger, der das Team seit eineinhalb Jahren hauptverantwortlich betreut hat. Zuvor war er in der Landesliga vier Jahre Co-Trainer von Stefan Braungardt gewesen. "Ich habe mir absolut nichts vorzuwerfen. Die Mannschaft ist top drauf, sowohl in konditioneller, taktischer als auch spielerischer Hinsicht."

Autor

Bilder