Krawietz/Mies scheitern im Achtelfinale der US Open an Bopanna/Shapovalov. Kleine Fehler führen zur bitteren 6:4, 4:6, 3:6-Niederlage der Deutschen.
New York/Coburg - Die Enttäuschung war groß, riesengroß. Nachdem die Niederlage im Achtelfinale der US Open feststand, ließ Andreas Mies den Frust an seinem Tennisschläger aus. Immer und immer wieder donnerte der Doppelpartner von Kevin Krawietz sein Spielgerät auf den Boden von Court 11 - bis nur noch ein Knäuel aus Saiten und Rahmenteilen übrig war. Und das landete mit Karacho im Mülleimer.
Kevin Krawietz schien nicht minder gefrustet, behielt aber die Fassung. Der Coburger Tennisprofi packte seinen Schläger in Ruhe ein, hängte sich die Tasche über die Schulter und verließ wortlos den Platz. Minuten zuvor hatte das deutsche Daviscup-Doppel gegen Rohan Bopanna/Denis Shapovalov (Indien/Kanada) mit 6:4, 4:6, 3:6 den Kürzeren gezogen und in Flushing Meadows den Sprung ins Viertelfinale verpasst.
"Wir sind enttäuscht. Gefühlt waren wir das bessere Team", sagte Krawietz später dem Sport-Informations-Dienst (sid). Seine Einschätzung war korrekt. Das Duell verlief statistisch gesehen sehr ausgeglichen. Letztlich waren es kleine Fehler oder Unzulänglichkeiten, die zur bitteren Niederlage der French-Open-Sieger von 2019 führten.
Krawietz/Mies vergaben damit die große Chance, ganz weit zu kommen bei diesem Grand-Slam-Turnier, bei dem sie im Vorjahr noch das Halbfinale erreicht hatten. Das Endspiel wäre durchaus drin gewesen. Nach einem Favoritensterben - zuletzt schieden die an Nummer eins gesetzten Titelverteidiger Juan Sebastian Cabal/Robert Farah (Kolumbien) aus - hätten lösbare Aufgaben gegen ungesetzte Doppel auf das Coburg-Kölner Duo gewartet.
Im ersten Satz gegen Bopanna/Shapovalov gaben Krawietz/Mies gleich ihr Aufschlagspiel ab. Das Re-Break und ein weiteres Break beim Stand von 4:4 bescherten den Deutschen den 6:4-Satzgewinn. Auch Durchgang zwei verlief eng. Bis zum 5:4 für das indisch-kanadische Duo brachten beide ihre Aufschlagspiele durch, ehe Bopanna/Shapovalov das entscheidende Break zum 6:4 gelang.
Der finale dritte Satz verlief bis zum 4:3 ebenfalls ohne Aufschlagverlust. Im achten Spiel - Mies servierte - schaffte das indisch-kanadische Doppel das Break, das den Kölner komplett aus der Fassung brachte. Er schoss einen Ball über das Tribünendach und kassierte eine Ermahnung. Das folgende Service zum 6:3-Matchgewinn war nur noch Formsache.für Bopanna/Shapovalov, die im entscheidenden Durchgang sehr gut aufschlugen und auch besser retournierten.
Das Aus bei den US Open ändert die Pläne von Kevin Krawietz und Andreas Mies. Möglicherweise treten sie in dieser Woche beim Turnier in Kitzbühel an. Ab 27. September stehen die French Open auf dem Programm, auch bei den Tennisturnieren in Rom und Hamburg will das Duo an den Start gehen..
