Das Revier Dürrnhof-Herbelsdorf hat eine Fläche von etwa 300 Hektar mit einem Feldanteil von 75 Prozent. Da ein 16,5 Hektar großer Solarpark im Revier, etwa 700 Meter westlich der Ortschaft Herbelsdorf gebaut wurde, kann diese Fläche von ihm nicht mehr bejagt werden. Auch die Maisfelder, die in den letzten Jahren deutlich an Größe zugenommen haben, stellen ein Problem dar. Die Sauen gehen da oft gar nicht mehr raus, selbst mit Hunden sei es teilweise nicht möglich, sie aus den riesigen Flächen herauszutreiben. Dünisch ließ sich in seinem Vertrag den Wildschaden, der teilweise beträchtlich ist, nach oben deckeln. Heute kostet ihm die Jagd im Jahr 1200 Euro, dazu kommt ein Jagdessen, sodass etwa 1500 Euro zusammenkämen. „Ein Jagdrevier kann ganz schön teuer sein, man muss ja auch noch sonstige Kosten für ein Fahrzeug, Treibstoff hinzurechnen. Ich bin jeden Tag in meinem Revier unterwegs“, sagt Reinhard Dünisch. Wäre er nicht selbstständig gewesen, hätte er sich die Jagd nicht über 60 Jahre leisten können. Zufrieden ist er, dass er in den ganzen Jahren nie einen Jagdunfall hatte. Der Absatz von Wildbret sei auch ein Problem, die Nachfrage sei nicht besonders hoch. Zudem bedauert er, dass angrenzende Revierinhaber Fütterungen anlegen würden, um das Wild in ihr Revier zu locken. Das Erlegen von Wildsauen sei, auch infolge der Schweinepest, eine lukrative Aufgabe. Pro Kopf gebe es eine Prämie von 100 Euro vom Staat. „Mir ist bekannt, dass in einem Nachbarrevier wo gefüttert wird auf einer Treibjagd einmal 35 Sauen geschossen wurden, dazu mehrere Rehe“, so Dünisch. Auch dem Straßenverkehr fallen viele Rehe zum Opfer, die ihm dann im Revier fehlen. „So um die 30 Tiere sind es im Jahr“, sagt der passionierte Waidmann, der vermutet, dass mehrere Unfälle mit Wild nicht gemeldet würden. Gewildert wurde in seinem Revier offensichtlich nicht. „Einmal, es ist schon 30 oder 40 Jahre her, habe ich einmal eine Schlinge gefunden“, so Dünisch.