22-jähriger Prüfling war komplett verkabelt
Wie sich später herausstellte, war der 22-Jährige komplett verkabelt. Auf seinem Rücken klebte ein Handy, in seinem Oberteil befand sich eine eingenähte Knopfkamera. In seinem Ohr steckte ein „In-Ear-Kopfhörer“. Im Vorraum des Prüfungsraumes fand die Polizei einen Rucksack, in dem sich ein Signalverstärker befand. Die Beamten gehen davon aus, dass der Rucksack von einem Mittäter dort abgestellt wurde.
Bevor die Beamten den 22-Jährigen mit auf die Wache nehmen konnten, mussten sie noch einen Abstecher ins Krankenhaus machen. Offenbar steckte der „In-Ear-Kopfhörer“ wohl so tief im Ohr des 22-Jährigen, dass er ihn selbst nicht mehr herausbekam.
Ausgerüstet mit Kopfhörern und einer Minikamera hatte auch ein Führerscheinbewerber in Titisee-Neustadt im Oktober 2023 einen Täuschungsversuch bei der schriftlichen Führerscheinprüfung unternommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Prüfling die Prüfungsfragen von einer außenstehenden Person beantworten ließ. Der Täuschungsversuch fiel einer Aufsichtsperson auf, die daraufhin die Polizei verständigte.
Doch was passiert, wenn man beim Schummeln erwischt wird? Im Frühjahr 2022 hat die Bundesregierung härtere Strafen für das Täuschen bei der Führerscheinprüfung eingeführt. Seither droht bei Täuschungsversuchen eine Sperre von bis zu neun Monaten, bis die Prüfung wiederholt werden darf.