Was versteht man unter einem steuerpflichtigen Rentner?
Jeder Rentner ist steuerpflichtig. Ob er auch Steuern zahlen muss, hängt unter anderem von der Höhe seiner Rentenbezüge ab.
Wie viel Steuern ein Durchschnittsrentner zahlen muss, lässt sich nicht pauschal sagen. Grund ist die Einführung der sogenannten nachgelagerten Besteuerung im Jahr 2005. Seitdem werden Renten nicht mehr einheitlich besteuert.
Wie hoch sind die Abzüge von der Durchschnittsrente?
Neben dem steuerlichen Grundfreibetrag, der allen Steuerzahlern zusteht, gibt es für Rentner noch den sogenannten Rentenfreibetrag. Wie hoch dieser ist, richtet sich nach dem Jahr, in dem man in Rente gegangen ist. Bis 2040 soll der Rentenfreibetrag auf null sinken. Von da an müssen Neurentner ihre gesamte Rente versteuern.
Nachdem die Freibeträge berechnet sind, werden von der Bruttojahresrente vor Steuern die gesetzlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen (zusammen 10,95 Prozent). Berechnungsgrundlage hierfür ist die volle Jahresrente ohne Abzüge der Freibeträge.
Wie hoch ist die Nettorente nach Steuern?
Die Nettorente nach Steuern meint den Geldbetrag, der dem Ruheständler wirklich monatlich zur Verfügung steht.
Bei Frauen lag die reguläre Altersrente – auch Regelaltersrente genannt – 2021 nach allen Abzügen im Schnitt bei 856,05 Euro. Männer erhielten durchschnittlich 1203,53 Euro. Damit erhalten Männer im Schnitt weiter rund 40 Prozent mehr gesetzliche Rente als Frauen.
Nach Angaben des Bundessozialministeriums stehen jeder fünften Rente beziehenden Person monatlich weniger als 500 Euro zur Verfügung.
Der tatsächliche Betrag, der jeden Monat ausgezahlt wird und den ein Rentner zur Verfügung hat, ist also deutlich niedriger als die Durchschnittsrente 1620,90 bzw. 1598,40 Euro.
Warum ist der Eckrentner eine fiktive Rechengröße?
Maßstab für die Berechnung der Durchschnittsrente ist der sogenannte Eckrentner. Man könnte auch sagen Durchschnittsrentner:
- Die fiktive Rechengröße des Eckrentners wird dazu verwendet, das Standardrentenniveau sowie den Nachhaltigkeitsfaktor zu berechnen.
- Der Eckrentner zahlt 45 Jahre Beiträge in die Rentenversicherung ein.
- Der Eckrentner verdient jedes Jahr das Durchschnittsgehalt aller Versicherten.
- Beim Rentenbeginn erreicht der Eckrentner die Regelaltersgrenzen.
- Beim Rentenbeginn besitzt der Eckrentner 45 Entgeltpunkte.
Was versteht man unter einem realen Rentner?
Auf 45 Beitragsjahre kommen nur sehr wenige Rentner. Viele Versicherte müssen aber mit wesentlich niedrigeren Altersrenten als der Standardrente rechnen.
Abzüge gibt es beispielsweise, wenn das Gehalt regelmäßig unter dem Durchschnitt liegt. Lücken im Erwerbsleben führen ebenfalls zu einer niedrigeren Rente. Insgesamt kommt der Durchschnittsdeutsche auf deutlich weniger Beitragsjahre als der Standardrentner der Deutschen Rentenversicherung.