In der Begründung heißt es, dass das Ziel der Planung die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage in der Gemeinde Rentweinsdorf sei, um die nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Weiterhin soll die Gemeinde Rentweinsdorf an dem Projekt wirtschaftlich beteiligt werden, soweit dies kommunalrechtlich zulässig sei. Ebenso ist wirtschaftliche Beteiligung der Bürger der Gemeinde Rentweinsdorf vorgesehen. Für diesen Bürgerentscheid zeichneten Sigrid Stark, Michael Weber und Maximilian von Rotenhan verantwortlich, die bei der Einreichung von einem bevollmächtigten Rechtsanwalt unterstützt wurden.
Durch die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern und die Rechtsaufsicht am Landratsamt Haßberge wurden die beiden Bürgerbegehren ausgiebig geprüft und keine Bedenken gegen die Zulässigkeit geäußert, erklärte Ordnungsamtsleiter Maximilian Schorn von der VG Ebern. Unter anderem wurde geprüft, ob das sogenannte Quorum erfüllt ist. Zehn Prozent der Wahlberechtigten aus Rentweinsdorf oder den Ortsteilen mussten jeweils beide Begehren unterschreiben. Die notwendige Anzahl von 131 Unterschriften wurde bei weitem überschritten. Auf jedem der beiden Begehren wurden jeweils 358 Unterschriften als gültig angesehen, so Schorn. Der Verwaltungsbeamte stellte auch heraus, dass es bei dem zweiten Bürgerentscheid darum gehe, das Verfahren der Bauleitplanung einzuleiten. Dabei könnte es theoretisch sein, dass aus welchen Gründen auch immer, der Bau der Freiflächenanlage versagt werde.
Die einzige Möglichkeit die Bürgerentscheide zu verhindern, wären entsprechende Beschlüsse des Gemeinderates im Sinne der verlangten Maßnahmen. Danach sieht es allerdings nicht aus. Kein Gremiumsmitglied äußerte sich entsprechend in der Sitzung. Ganz im Gegenteil: Bürgermeister Steffen Kropp kündigte eine Bürgerversammlung an, bei der die Marktgemeinde ihre Position zu den Bürgerentscheiden darlegen wird. Der Termin hierzu wird den Bürgern rechtzeitig bekannt gegeben, so Kropp.
Als „sehr bedenklich“ sieht Marktgemeinderat Ludwig Bock den Bau einer weiteren Fotovoltaik-Freiflächenanlage. Das Landschaftsbild werde sich gewaltig verändern und große Einschnitte in Flora und Fauna mit sich bringen, so Bock.