Ein sehr langsamer Verkehrsteilnehmer hatte sich am Samstag, 19. Juni, auf die Hauptstraße in Rentweinsdorf begeben. Der Spaziergänger der etwas anderen Art: eine Schildkröte.
Rentweinsdorf - Dieser morgendliche Ausflug hätte für eine Schildkröte auch böse ausgehen können. Sie hatte sich auf einen Spaziergang begeben – ausgerechnet auf der Hauptstraße in Rentweinsdorf: „Am Samstagmorgen sorgte ein sehr langsamer Verkehrsteilnehmer auf der Hauptstraße in Rentweinsdorf für einen Polizeieinsatz“, fasst die Polizei das Geschehen in ihrem Pressebericht zusammen. „Ein aufmerksamer Passant hatte diese auf der Fahrbahn bemerkt und die Polizei verständigt“, so die Beamten.
Die Polizei nahm das Tier zunächst in ihre Obhut. „Nachdem feststand, dass es sich nicht um ein Wildtier handelt, wurde die Schildkröte an die Tierschutzinitiative übergeben, damit das kleine Reptil bestmöglich versorgt wird, bis sich sein Besitzer meldet“, heißt es im Pressebericht.
Die Neue Presse hat am Sonntag bei Britta Merkel von der Tierschutzinitiative nachgefragt, wie es dem Tier mittlerweile geht. Diese berichtet, dass es sich bei der gefundenen Schildkröte um eine Rotwangen-Schmuckschildkröte handelt. „Der Schildkröte geht es gut, sie wird derzeit von uns beherbergt“, berichtet Merkel. Bei Facebook hatte die Tierschutzinitiative umgehend einen Post erstellt: „Zugelaufen heute früh in Rentweinsdorf, Parkplatz am Käppelesee. Wer vermisst seine Schildkröte? Er oder sie wurde uns von der Polizei gebracht“, heißt es hier. „Wir hoffen, dass jemand das Tier vermisst und abholt. Falls nicht, wird es zur Vermittlung freigegeben“, so Britta Merkel.
In die Natur entlassen könne man die Schildkröte nicht. Zwar hätten sich die Tiere mittlerweile an unsere hiesigen Klimaverhältnisse angepasst, aber da es sich um „invasive Arten“ handele, sei ein Aussetzen ausgeschlossen. Trotzdem würden manche Menschen, wenn die Tiere beispielsweise zu groß würden, diese in einem See oder gar dem Main aussetzen.
